Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 0,1 Prozent nach unten.
Bisher sei die erwartete israelische Bodenoffensive im Gazastreifen ausgeblieben, und auch der mögliche europafreundliche Regierungswechsel in Polen trage etwas zur Entspannung an der Börse bei, schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. „Ob aber allein die ausbleibenden Hiobsbotschaften ausreichen, dem Dax heute eine klare Richtung zu geben, darf bezweifelt werden.“
Analyst Christian Henke vom Broker IG befürchtet derweil, dass der Nahost-Konflikt angesichts von Drohungen aus Iran die nächste Eskalationsstufe erreichen könnte.
Kursbewegende deutsche Unternehmensnachrichten waren am Montag dünn gesät.
Das Kaufinteresse an Rüstungstiteln hielt angesichts der Entwicklungen in Nahost teilweise an: Im Dax verteuerten sich Rheinmetall um 1,3 Prozent, nachdem sie schon in der vergangenen Woche in der Spitze um bis zu 17 Prozent zugelegt hatten. Dagegen reichte es bei den zuletzt ebenfalls starken Hensoldt-Papieren zuletzt nur noch für ein minimales Plus.
Für Thyssenkrupp als einen der besten MDax-Werte ging es um 1,9 Prozent hoch – hier kommt eine positiv aufgenommene Analystenstudie zum Stahlkonkurrenten Salzgitter als Kurstreiber in Frage. Dessen Titel gewannen als Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax vier Prozent, nachdem die US-Bank JPMorgan sie hochgestuft hatte und nun zu einer neutralen Gewichtung rät.
Commerzbank und Deutsche Bank zählten mit Kursaufschlägen von 3,3 beziehungsweise 1,4 Prozent zu den größten Gewinnern im Dax. Am Freitag hatten beide Titel trotz erfreulicher Quartalsberichte von US-Konkurrenten zu den Verlierern gehört.
Der Logistikdienstleister Kion hatte vor dem Wochenende trotz guter Zahlen und mehrheitlich angehobener Jahresziele letztlich ebenfalls Kursverluste erlitten. Nun erholten sich die Anteilsscheine um 1,8 Prozent.
Pharmatitel fanden keine klare Richtung, nachdem der US-Riese Pfizer sein Umsatzziel für das Jahr deutlich gesenkt hatte. Als Grund nannte das Unternehmen die weggebrochene Nachfrage nach Covid-Medikamenten. Nach der Gewinnwarnung des Pharma- und Laborausrüsters Sartorius am Freitag sei das der nächste Stimmungsdämpfer für die Branche, kommentierte ein Händler.
Die Titel von Sartorius konnten sich nach einer neuen Verkaufsempfehlung der französischen Bank Societe Generale nicht stabilisieren – nach ihrem jüngsten Kursrutsch verloren sie weitere 2,4 Prozent. Die Merck-Titel , die am Freitag von Sartorius in Mitleidenschaft gezogen worden waren, sanken um 1,1 Prozent. Dagegen hielten sich die kaum bewegten Qiagen-Titel vergleichsweise gut.(dpa-AFX)