Im zweiten Teil des Cash.-Interviews sprach Udo Drexler, Geschäftsführer der CMS Consal MaklerService GmbH, über das Wachstumspotenzial im Segment der Zusatztarife und den Trend zu Naturheilverfahren.
In Zeiten schwierig werdender Rahmenbedingungen für die private Krankenvollversicherung gewinne die Zusatzversicherung an Bedeutung, erklärte die Ratingagentur Assekurata Mitte 2014 in einem Marktausblick. Wie beurteilen Sie das?
Drexler: Ja, auch für uns wird das Segment Zusatzversicherung immer wichtiger. Die vergangenen Gesundheitsreformen haben immer mehr Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gekürzt oder gestrichen. Der Arbeitgeberbeitrag wurde gerade erst auf 7,3 Prozent des Bruttogehalts festgelegt.
Das führt dazu, dass die gesetzlich Krankenversicherten alle derzeitigen und künftigen Beitragssteigerungen allein schultern müssen. Falls weitere Leistungen vermindert oder gestrichen werden, sind sie dagegen machtlos. Bei uns in der privaten Krankenversicherung (PKV) sind einmal vereinbarte Leistungen garantiert.
[article_line]
Meinungsumfragen zeigen uns ja die Hauptgründe, warum sich GKV-Mitglieder für private PKV-Zusatzversicherungen entscheiden. Der wichtigste ist, Lücken im GKV-Leistungskatalog zu schließen, etwa bei Zahnersatz und Sehhilfen.
Können Sie das mit Zahlen belegen?
Nach den vorläufigen Geschäftszahlen 2014 haben wir zum Jahresende 2014 in der Zusatzversicherung gut 1,05 Millionen Kunden bei der Union Krankenversicherung (UKV) und annähernd eine Million bei der Bayerischen Beamtenkrankenkasse. Das sind über zwei Drittel unserer Kunden. Daran sehen Sie: Für uns liegt im Segment Zusatzversicherung ein großes Potenzial. Und das schöpfen wir konsequent aus – zumal von den etwa 69 Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland nur jeder Vierte eine private Krankenzusatzversicherung hat, nur jeder Fünfte eine Zahnzusatzversicherung und nur jeder Neunte eine ambulante Zusatzversicherung.
Seite zwei: „Moderate Prämienerhöhung vertretbar“