Starke technologische Veränderungen sind zu erwarten: Digitalisierung, lernfähige Maschinen und Informationsplattformen sind Treiber dieser Entwicklung.
Kolumne: Hans-Jörg Naumer, Allianz Global Investors
Brynjolfsson und McAfee treffen die Vorhersage, dass es, wenn schon nicht zum Ende der menschlichen Arbeit, so doch zu radikalen Veränderungen in der Arbeitswelt kommt. Das „zweite Maschinenzeitalter“, das sie heraufkommen sehen, würde – anders als das erste – nicht mehr die Produktivität des Faktors Arbeit durch die Kombination Arbeit und Kapital (also Maschine) heben.
Vielmehr würde es Arbeit durch Kapital ersetzen, so ihre Prognose. Dahinter stecken zunehmende kognitive Fähigkeiten der Maschinen. Diese reichen bis hin zu Ansätzen künstlicher Intelligenz. Maschinen wie Programmen wird es ermöglicht, auch in sehr anspruchsvolle Tätigkeitsfelder vorzustoßen, die bisher dem Menschen vorbehalten waren.
Fahrerlose Autos und Flugzeuge oder Software, die Juristen und Ärzte bei der Fallbeurteilung unterstützt, sind nur einige Beispiele dafür. Während die Erwerbsstätigen in den Industriestaaten in Folge des demographischen Wandels bereits zurückgehen, kommt dieses „Maschinenzeitalter“ genau zur richtigen Zeit. Nur: Wie verdienen wir morgen unser Einkommen und unsere Rente?
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Warum nicht Maschinen für Menschen arbeiten lassen? „Maschinen“ stehen sinnbildlich für das Kapital. Würde die Kapitalbildung in Hand der Erwerbstätigen gestärkt, könnten diese höhere Renditen auf ihre Kapitalanlage erwarten, als sie das bei Anleihen erzielen. Kapitaleinkünfte würden Arbeitseinkünfte ergänzen, was besonders in den Rentenphase von größter Wichtigkeit wäre. Also: Lieber heute noch einen Aktiensparplan beginnen und sich an den Maschinen beteiligen. Die zu erwartenden Dividenden werden als Kapitaleinkommen benötigt.
Autor Hans-Jörg Naumer ist Global Head of Capital Markets & Thematic Research von Allianz GI.
Foto: Allianz GI