Am Rande der „Network-Convention“ vom 19. bis 22. Januar 2014 in Rom hat Cash. mit Oliver Pradetto, Geschäftsführer Blau direkt, über die Veranstaltung und die Wachstumspläne des Lübecker Maklerpools gesprochen.
Cash.: Wie viele Berater haben an der Network-Convention teilgenommen?
Pradetto: Wenn man die Maklerbetreuer und Blau-direkt-Mitarbeiter herausrechnet, sind es rund 400 Teilnehmer. Hierzu zählen noch rund 30 bis 40 Ehepartner, die als Begleiter angereist sind, allerdings auch einen höheren Eigenanteil zahlen.
Wie wurde das Workshopprogramm angenommen?
Es kommt bei den Maklern durchweg positiv an. In der Regel sind die Vorträge jedoch genau 30 Minuten lang, so dass das Programm insgesamt sehr abwechslungsreich ist. Wenn die Makler einzelne Themen vertiefen möchten, können sie in den Pausen oder Abends gezielt den direkten Kontakt und Austausch mit den Vertretern der Gesellschaften suchen.
Was sind die Ziele der Veranstaltung?
Unsere Maklerpartner sollen sich zum einen kennenlernen und austauschen. Zum anderen sollen die Partner auch uns, also die Menschen hinter Blau direkt, kennenlernen. Es erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Sachbearbeiter und Makler, wenn man sich auch auf einer persönlichen Ebene getroffen hat. Und Gleiches gilt für die Beziehung zwischen Makler und Maklerbetreuer.
Warum findet die Network-Convention im Ausland statt?
Wenn die Veranstaltung beispielsweise in Frankfurt stattfände, würde der der erste Makler um 14 Uhr die Veranstaltung wegen eines Kundentermins verlassen. Das kann im Ausland nicht passieren, auch abends nicht. Und genau dann entfaltet die Veranstaltung ihren Nutzen: der persönliche Kontakt zwischen Sachbearbeiter, Makler und Maklerbetreuer entsteht. So hat einer unserer Partner hier in Rom eine Betriebshaftpflicht für einen seiner Kunden abschließen können, nachden er vorher bei 75 verschiedenen Versicherern erfolglos angefragt hatte.
Was war ihr persönliches Highlight?
Wenn ich am ersten Tag am Empfang stehe und die Busse vom Flughafen kommen an, dann ist das wie eine Familienzusammenführung. Man begrüßt sich überschwenglich. Die Network-Convention ist wie ein Familientreffen. Über die Jahre haben sich freundschaftliche Beziehungen aufgebaut. Das ist ungewöhnlich in unserer Branche und darauf arbeitet man das ganze Jahr hin. Es steht noch nichts fest, aber wenn alle Stricke reissen, geht es Richtung Osten, da das relativ unkompliziert zu organisieren ist. Bukarest ist zum Beispiel eine wahnsinnig schöne Stadt.
Wo wird die Network-Convention nächstes Jahr stattfinden?
Die Wahl des Veranstaltungsortes ist allein aus logistischen Gründen schon eine große Herausforderung. So müssen im besten Fall mehrere Hotels vor Ort sein, die mindestens 500 Betten haben, damit wir den Preis aushandeln können, der uns zusagt. Zudem müssen auch im Winter genügend Flüge aus Deutschland dorthin gehen.
Sie haben beim Gala-Dinner angekündigt, bis 2017 Marktführer werden zu wollen. Wie wollen Sie das erreichen?
Wir arbeiten hierauf schon längere Zeit hin und zwar unter drei Gesichtspunkten. Erstens haben wir in den letzten zwei Jahren unser Personal von rund 40 auf fast 90 Mitarbeiter ausgebaut, um uns auf das Wachstum vorzubereiten. Daher sind wir heute schon in der Lage den drei- bis vierfachen Umsatz zu verarbeiten. Zweitens haben wir uns die Frage gestellt, ob wir attraktiv genug sind, um das Ziel zu erreichen. Wir haben festgestellt, dass wir aktuell als Patrner sehr gut von den Maklern angenommen werden. Drittens haben wir uns gefragt, woran es liegt, dass wir noch nicht Marktführer sind. Das liegt auch darin begründet, dass wir bisher keine Werbung gemacht haben.
Vorausetzung für eine Zusammenarbeit ist die Teilnahme an einem Präsentationstag in Lübeck, das wird auch künftig so sein. Wir wollen weiterhin auf Klasse statt Masse bei unseren Partnern setzen. Das Geschäft, das die Wettbewerber mit über 20.000 Partnern machen, wollen wir mit 2.000 schaffen. Um das zu erreichen, werden wir Werbung machen und mehr Veranstaltungen anbieten. Zudem garantieren wir neuen Partner ihren Ertrag um mindestens 20 Prozent innerhalb eines Jahres zu steigern. Wenn nicht, erstatten wir nicht nur den kompletten Beitrag zurück, sondern zahlen noch 500 Euro zusätzlich. Damit wollen wir signalisieren, dass wir von unserer Qualität überzeugt sind.
Interview: Julia Böhne
Foto: Anne-Lena Cordts