Neue Geschäftsführung für angeschlagene Leonidas-Fonds

Windenergieanlage und Solaranlage
Foto: Bildagentur PantherMedia / Franz Metelec
Leonidas war auf Fonds für Erneuerbare Energien spezialisiert (Symbolbild).

Die Re:Fonds GmbH, die der HTB-Gruppe aus Bremen zuzurechnen ist, übergibt die Geschäftsführung mehrerer Leonidas-Fonds früher als geplant an die CAV Partners AG. Die Übergabe erfolgt offenbar nicht ganz freiwillig.

„Wir haben schon im Mai 2023 angekündigt, dass wir noch in diesem Jahr eine geordnete Übergabe anstreben und haben unsere Tätigkeit für die Anleger und Anlegerinnen pflichtgemäß und beschleunigt zu Ende geführt. Dadurch können wir schon zu einem früheren Zeitpunkt  als ursprünglich geplant die Geschäftsführung übergeben“, wird Martin Retsch, Re:Fonds-Geschäftsführer, in einer Mitteilung seines Unternehmens zitiert.

Dazu zählen den Angaben zufolge auch noch vor Jahresende zu fällende Entscheidungen über weitere Schadenersatzklagen mit Verjährungsfristen zum Jahresende. „Damit wollen wir sicherstellen, dass die Ansprüche der deutschen Anleger und Anlegerinnen auf Rückzahlung und möglichen Schadensersatz eingeklagt werden können“, so der Geschäftsführer. Außerdem habe die Re:Fonds unter anderem Beschlüsse zu Prüfungsaufträgen in den französischen Betreibergesellschaften veranlasst, die jetzt „rechtssicher umgesetzt“ werden sollen.

„Aktivisten im Hintergrund“

In einem Schreiben an die Anleger habe Retsch noch einmal erklärt, dass weder die Ablösung der Geschäftsführung noch die Ereignisse, die dazu geführt haben, von der Re:Fonds gebilligt werden. „Eine kleine Gruppe von Aktivisten im Hintergrund hat es verstanden, Versammlungen von Anlegern abhalten zu lassen, die unsere Ablösung in acht Fondsgesellschaften beschlossen haben. Wir halten nach wie vor diese Versammlungen und Beschlüsse für unrechtmäßig, halten aber den Zeitpunkt der Übergabe jetzt für notwendig und stehen deshalb der sofortigen Eintragung ins Handelsregister nicht weiter im Wege. Die neue Geschäftsführung kann nun zeitnah alle Maßnahmen, die wir angebahnt haben, umsetzen und mit den bestehenden Gegebenheiten der Leonidas-Vertragsstrukturen arbeiten“, berichtet Martin Retsch.

Leonidas zählte bis etwa Mitte der 2010er Jahre zu den größeren Anbietern von Erneuerbare-Energien-Fonds, geriet dann aber zunehmend in Turbulenzen. Anfang 2022 übernahm die Re:Fonds GmbH (vormals HTB Renewable Holding GmbH) die Geschäftsführung der Fonds.

CAV Partners ist laut Selbstdarstellung auf der Website eine Beratungs- und Assetmanagement Einheit im Bereich der Erneuerbaren Energien mit dem Fokus auf Onshore Windenergie und Initiator nachhaltiger Kapitalanlagen. Sie gestaltet demnach „individuelle Kapitalanlagen für Partner aus dem Kapitalmarktbereich sowie für Institutionelle Investoren“. Mitgründer, Eigentümer und Vorstandsvorsitzender der CAV Partners AG ist demnach Thomas Hartauer, der als ehemaliger Chef des Windenergiefonds-Anbieters Lacuna lange auch im Publikumsgeschäft aktiv war.

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