Immobilienkäufer in Deutschland müssen in Zukunft mit zusätzlichen Hürden bei der Aufnahme von Krediten rechnen. Darauf macht der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) angesichts der Pläne des Bundesministeriums der Finanzen aufmerksam, ein Register für Immobilienkredite einzuführen.
Mit dem Wohnkreditregister sollen nach Angaben des BVG auch bislang nicht erfasste Kennziffern dokumentiert werden. Dazu würden Kenngrößen für das Verhältnis der Kreditverpflichtungen zum Einkommen eines Schuldners oder zum Wert der finanzierten Immobilie zählen.
So würden den Bankenaufsehern letztlich weitreichende Eingriffsmöglichkeiten eingeräumt, mit denen sie die Darlehensvergabe an Verbraucher limitieren könnten.
Vorhaben verhindert Altersvorsorge
„Das Vorhaben droht den Immobilienerwerb in Deutschland weiter zu reglementieren und damit zu erschweren“, kommentiert GVB-Präsident Jürgen Gros. Vielen Verbrauchern könne dadurch die Chance entgehen, den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung zu finanzieren.
Das sei nicht nur wegen der im internationalen Vergleich geringen Eigenheimquote in Deutschland politisch fragwürdig, so Gros. Zugleich würden die Betroffenen daran gehindert, zur Altersvorsorge in Immobilien zu investieren. Gros: „Das schafft zusätzlich zu den niedrigen Einlagenzinsen neue Hürden für den Vermögensaufbau.“
Zusätzliche Restriktion nach WIKR
Bereits mit der im März dieses Jahres in Kraft getretenen Wohnimmobilienkreditrichtlinie sei die Eigenheimfinanzierung deutlich erschwert worden. „In der Praxis zwingt der Gesetzgeber die Banken damit zu einer deutlich restriktiveren Vergabe von Immobiliendarlehen“, so Gros.
Er warnt davor, den Bogen zu überspannen und die Kreditaufnahme weiter zu bürokratisieren. „Finanzstabilität ist wichtig, aber die Politik muss auch die Interessen der Verbraucher im Blick behalten und auf die bewährte Risikoeinschätzung der Banken vertrauen“, verdeutlicht Gros. (kl)
Foto: Genossenschaftsverband Bayern