Laut Statista gewähren die Lebensversicherer hierzulande bei Neuverträgen in diesem Jahr im Schnitt eine laufende Verzinsung von gerade noch 2,46 Prozent. Anfang des Jahrtausends lag die laufende Verzinsung bei traumhaften 7,15 Prozent.
Die Entwicklung drückt mittlerweile deutlich auf die Umsätze. So müssen die Lebensversicherer mehrheitlich Beitragsrückgänge verkraften. Nach Erkenntnissen der Kölner Ratingagentur Assekurata gelang es von den Top-20-Lebensversicherern gerade einmal fünf Anbietern, die Beitragseinnahmen auszubauen.
Aus Sicht von Assekurata basiert der Prämienrückgang primär auf einer verringerten Vorsorgeneigung. Verantwortlich dafür ist das Niedrigzinsumfeld. Und das verunsichert die Bevölkerung.
Anbieter trennen sich von Verträgen
Wie dramatisch der Vertrauensverlust ist, zeigen Untersuchungen des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes: Lediglich ein Viertel der Bevölkerung glaubt heute noch, dass sich die Lebens- oder Rentenversicherung zum Vermögensaufbau eignet.
Im Jahr 2007 lag dieser Wert noch bei 66 Prozent bei der Lebensversicherung und 44 Prozent bei der Rentenversicherung. Befeuert werden dürfte dieser Vertrauensverlust durch die Tatsache, dass sich immer mehr Lebensversicherer von ihren alten Klassik-Verträgen trennen beziehungsweise diese Tarife aus dem Angebot nehmen.
Mit dem Verkauf von rund vier Millionen klassischen Lebensversicherungsverträgen durch die Generali an die Abwicklungsplattform Viridium hat die Entwicklung einen traurigen Höhepunkt erreicht.
Mit der Aktion dürfte die Diskussion über die Zuverlässigkeit einer Lebensversicherungsgesellschaft und Werthaltigkeit einer klassischen Lebens- und Rentenversicherung für die Altersvorsorge noch einmal deutlich Fahrt aufnehmen.
Seite drei: Produktlandschaft verändert sich stark