Seit die Sozialdemokraten aus Umfragen herausgelesen haben, dass die größte Sorge der Menschen ihrer Rente gilt und Angst vor Altersarmut herrscht, haben sie in der Frage der Gestaltung der Altersvorsorge hektisch umgesteuert.
Es gelte – so Scholz-Nationalisten vom Schlage Trumps in Deutschland zu verhindern. Wenn der Koalitionspartner Union die neue Linie der SPD nicht unterstütze, drohe eben ein Rentenwahlkampf.
Das könnte schon bei der Hessen-Wahl am letzten Oktobersonntag geschehen, denn die schwarz-grüne Landesregierung hält nichts von den Scholz-Plänen, hat sie doch mit der Deutschlandrente und ihrer präzisierten Vorstellung eines Standardproduktes ein eigenes Konzept.
Schäfer: „Sollten den Bürgern nichts vormachen“
So erklärte der christdemokratische hessische Finanzminister Thomas Schäfer Cash.online: “Angesichts der demografischen Entwicklung stößt das umlagefinanzierte System der gesetzlichen Rentenversicherung als alleinige Lebensstandardsicherung an Grenzen.“
„Wer das Leistungsniveau ungeachtet dessen festschreiben möchte, muss auch die Frage der Finanzierung beantworten. Dafür gibt es nur zwei Möglichkeiten: Ein höherer Beitrag oder ein höherer Zuschuss aus Steuermitteln. Beides geht zulasten der Erwerbstätigen. Wir sollten den Bürgern nichts vormachen“.
Schäfer und auch sein grüner Koalitionspartner Tarek Al Wazir wollen im hessischen Wahlkampf offensiv für die Deutschlandrente kämpfen.
Dabei wollen sie auch klar machen, dass der geplante Deutschlandfonds kein Staatsfonds ist, sondern aus den gebündelten Sparbeiträgen aller Bürger, die keine eigene Anlageentscheidung treffen wollen, bestehen soll.
Prof. Dieter Weirich ist neben Klaus Morgenstern Sprecher des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA),eines in Berlin angesiedelten und von Unternehmen der Finanzwirtschaft finanzierten think tanks für Generationengerechtigkeit. Der gelernte Journalist war früher Intendant der Deutschen Welle und Bundestagsabgeordneter.
Foto: DIA
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