Pflegebedürftige und ihre Angehörigen müssen voraussichtlich noch bis 2019 auf aussagekräftige Bewertungen für Heime warten. Nach Informationen der „Frankfurter Rundschau“ wird der seit Jahren kritisierte Pflege-TÜV erst deutlich später als geplant durch ein neues System ohne Noten ersetzt.
Der Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDS), Peter Pick, sagte dem Blatt, der gesetzlich vorgegebene Zeitplan sei nicht zu halten, da die Erarbeitung des neuen Systems länger dauere als vorgesehen.
Nach seinen Angaben kommt der neue Pflege-TÜV für Pflegeheime voraussichtlich 2019 und für die ambulanten Dienste 2020 – und damit jeweils ein Jahr später als geplant.
Reform soll Aussagekraft verbessern
Die bisherigen Pflegenoten gelten als unbrauchbar, weil sich Missstände damit kaum erkennen lassen. Beim Pflege-TÜV werden Heime und Pflegedienste vom Medizinischen Dienst der Kassen geprüft und benotet. Dabei erhalten Heime und Dienste bisher oft Bestnoten. Um die Aussagekraft zu verbessern, soll das System reformiert werden.
Pick sagte, künftig werde es voraussichtlich keine Gesamtbewertung der Einrichtungen mit Noten mehr geben. „Das wird der Komplexität nicht gerecht“, betonte er. Es laufe darauf hinaus, in dem offiziellen Internetportal für den Pflege-TÜV die Informationen übersichtlich darzustellen und zu erläutern. (dpa-AFX)
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