Neues Vehikel „Infrastruktur-Sondervermögen“ lockt Investoren

Solar panels, wind turbines and electricity pylons seen in Germany
Foto: Bildagentur PantherMedia / Jens Ickler
Wind- und Solaranlagen sind besonders beliebt (Symbolbild).

Die Befragung von 94 Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken Banken belegt deren Interesse an Investitionen in erneuerbare Energien (Renewables) im Kontext der Eigenanlagen, aber auch im Rahmen einer neuen KAGB-Option für private Anleger.

Besonderes Interesse besteht dabei an den Investitionsfeldern Photovoltaik und Windkraft. Die befragten Institute präferieren ein moderates Rendite-Risiko-Profil und messen dem Projekt-Zugang des betreuenden Asset Managers eine herausragende Rolle bei. Das berichtet der Asset Manager KGAL, der die wissenschaftlichen Studie des CFIN – Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule im Rahmen einer Forschungsförderung unterstützt hat.

Das Investitionsfeld „Energie“ wird im Vergleich zu anderen Infrastrukturtypen als besonders interessant wahrgenommen: 90 Prozent der Befragten werten dieses als (sehr) attraktiv ein, während dieser Wert für den Bereich „Transport“ mit 33 Prozent deutlich zurückliegt. Die steigende Attraktivität von Infrastrukturinvestitionen, insbesondere im Bereich erneuerbarer Energien, spiegelt die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen und langfristigen Anlagemöglichkeiten wider, so KGAL.

Institutionelle Investoren sind demnach bestrebt, ihr Engagement in diesem Sektor weiter auszubauen – etwa neun von zehn (88 Prozent) der befragten Sparkassen und VR-Banken mit bereits vorhandenem Eigenbestand („Depot-A-Exposure“) wollen diesen in Zukunft weiter erhöhen. 79 Prozent der Sparkassen und VR-Banken, die bislang nicht in Renewables investiert haben, beabsichtigen, dies in der nahen Zukunft zu ändern.

„Produkte stoßen in eine enorme Nachfragelücke“

In den Portfolios sind insbesondere die Investitionsbereiche Photovoltaik (83 Prozent) und Windkraft (79 Prozent) häufig vertreten. Mit deutlichem Abstand folgen Wasserkraft und Biogas. Auf Ebene der Regionen ist eine deutliche Präferenz für europäische (89 Prozent) sowie nordamerikanische Standorte (67 Prozent) erkennbar. Die Region Asien-Pazifik bewertet nur jeder fünfte Investor (22 Prozent) als attraktiv.

„Das neue offene Infrastruktur-Sondervermögen trifft bei unseren Partnern im Bereich Sparkassen und Volks und Raiffeisenbanken auf enormes Interesse. Das bewährte Modell des offenen Immobilienfonds wird größtenteils auf die stark nachgefragte Assetklasse Renewables übertragen. Das erleichtert Investitionen über das Depot-A wie auch für Privatanleger. Entsprechende Produkte stoßen in eine enorme Nachfragelücke“, so Michael Kohl, Head of Open Investment Funds bei KGAL.

Nach KAGB-Novelle auch für Privatanleger

Dabei bevorzugt die Mehrheit der befragten Institute im Bereich erneuerbarer Energien eine risikoaverse Anlagestrategie. Über 80 Prozent der Befragten ziehen die Rendite-Risiko-Profile „Core“ oder „Core+“ vor, während sich nur eine Minderheit für „Value Add“ entscheidet. Die durchschnittliche Renditeerwartung für einen offenen Investmentfonds nach dem IRR-Modell (Internal Rate of Return) mit dem Profil „Core+“ beträgt sechs Prozent.

Durch eine Novellierung des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB) ist es seit Kurzem möglich, offene Publikumsfonds im Infrastrukturbereich anzubieten. Entsprechend können neben institutionellen Investoren auch Privatanleger von den Angeboten profitieren. VR-Banken und Sparkassen stellen grundsätzlich ein Interesse ihrer Endkunden an Anlageprodukten im Bereich der erneuerbaren Energien fest. Insgesamt 43 Prozent bewerten dieses als (sehr) hoch, ebenso viele als mittel. Den „doppelten Nutzen“, also das Halten im Depot-A sowie der Vertrieb über das Depot-B-Geschäft, bewertet der Großteil (63 Prozent) als attraktiv.

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments