Neues vom Mietdeckel: Deutsche Wohnen legt eigenes Konzept vor

Knapp eine Woche nach dem Beschluss des Eckpunktepapiers des rot-rot-grünen Berliner Senats, mit dem die Anhebung der Mieten in der Hauptstadt für fünf Jahre untersagt werden soll, will der Vorstandschef der Deutschen Wohnen die Mietendeckel-Pläne wieder aufschnüren und legt dafür ein eigenes Konzept vor.

Deutsche Wohnen Gruppe, Mecklenburgische Strasse, Wilmersdorf, Berlin, Deutschland | Verwendung weltweit

Darin sollen Mietsteigerungen einkommensabhängig geregelt und beim Neubau Quoten für die Vermietung an sozial Schwächere festgelegt werden. Ein Mietendeckel, wie er jetzt im Eckpunktepapier steht, sagte Deutsche-Wohnen-Vorstandschef Michael Zahn dem Tagesspiegel am Sonntag, „bringt eher Chaos und sät Zwietracht“. Er glaube, dass es „noch andere Wege geben kann, die Mietentwicklung zu dämpfen“.

Der Sonderweg Deutsche Wohnen

Das Konzeptpapier eines der größten Mietunternehmen der Hauptstadt sieht eine fünf Jahre währende Selbstverpflichtung vor, die nach Aussage der Deutsche Wohnen über die derzeitigen Regelungen hinaus geht.

Neben den Quoten zur einkommensabhängigen Mietsteigerung und der Sozialquote bei der Vergabe von Wohnungen verpflichtet sich das Unternehmen zur Umsetzung der Eckpunkte in allen Wohnungen. Nach derzeitigem Stand betrifft dies rund 50.000 Wohneinheiten außerhalb der Hauptstadt.

Wohngipfel gefordert

Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) fordert Zahn auf, alle Beteiligten am Wohnungsmarkt zu einem „Wohngipfel“ einzuladen und dort die Vorschläge von Vermietern, Mietervereinigungen und Politik neu zu diskutieren.

Klar bekannte sich der Chef des börsennotierten Unternehmens zu Obergrenzen für die Belastung von Mietern. „Wenn jemand dreißig Prozent seines Einkommens für das Wohnen ausgibt, halte ich das für angemessen“, sagte Zahn.

 

Foto: dpa

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