Neujahrsvorsatz: Deutsche vernachlässigen Gesundheitsvorsorge

Gesundheitskonzept: Check-up
© Bildagentur PantherMedia / garagestock
Beim Thema Gesundheitsvorsorge lassen es die Deutschen etwas entspannter angehen.

Gesunde Ernährung, weniger Alkohol, mehr Sport oder Rauchverzicht – die klassischen Neujahrsvorsätze sind bekannt. Doch viele Deutsche verpassen eine ebenso wichtige Maßnahme: Eine aktuelle Umfrage des Direktversicherers DA Direkt offenbart deutliche Defizite in der medizinischen Vorsorge.

So nehmen lediglich 37 Prozent der Befragten einen regelmäßigen Gesundheits-Check-Up bei ihrem Hausarzt wahr. Besonders Männer zeigen erhebliche Defizite bei der Krebsfrüherkennung, so die Studie. Ein Drittel der befragten Männer hat noch nie eine entsprechende Untersuchung wahrgenommen.

Bei den Frauen liegt dieser Anteil lediglich bei 16 Prozent. Auch bei Schutzimpfungen zeigt sich Nachholbedarf: Nur jeder Zweite folgt den ärztlichen Empfehlungen. Alarmierend ist zudem das Altersgefälle: Während unter den 18- bis 29-Jährigen jeder Zehnte noch nie geimpft wurde, sind es bei den 70- bis 79-Jährigen nur noch 2,7 Prozent.

Krebsprävention: Männer bleiben Vorsorgemuffel

„Die individuellen Defizite bei Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen in Deutschland sind erheblich. Besonders besorgniserregend sind die geringe Teilnahme an der Krebs-Früherkennung bei Männern und die signifikanten Impflücken bei jungen Menschen“, erklärt René Billing, Vorstand Direct Insurance bei DA Direkt.

Angst vor dem Zahnarzt und Vernachlässigung von Hörtests

Auch Zahnarztbesuche werden von vielen vernachlässigt – vor allem von Männern. Sieben Prozent der befragten Männer gaben an, noch nie beim Zahnarzt gewesen zu sein. Bei den Frauen liegt dieser Anteil bei lediglich drei Prozent. Regelmäßige Kontrollen nehmen zwei Drittel der Frauen, aber nur 58 Prozent der Männer wahr.


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Ein weiteres Problemfeld stellt der Hörverlust dar, der besonders Männer betrifft, das sie häufiger Lärmbelastungen ausgesetzt sind. Dennoch haben nur 65 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen jemals einen Hörtest durchgeführt. Obwohl HNO-Ärzte jährliche Hörtests ab dem 50. Lebensjahr empfehlen, halten sich nur 15 Prozent der 50- bis 69-Jährigen daran.

„Der Aufwand einer Vorsorgeuntersuchung steht in keinem Verhältnis zu den möglichen Folgen einer zu spät erkannten Erkrankung. Das zeigt sich besonders deutlich bei Hörtests, aber auch bei allen anderen Vorsorgeangeboten“, betont Billing.

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