Die Geschäfte des Finanzvertriebs OVB laufen immer noch nicht rund. Die aktuell vorgelegten Zahlen zeigen, dass bei den Kölnern vor allem der deutsche Umsatzmotor noch stottert. Auch das Gesamtergebnis kann weiterhin nicht zufriedenstellend sein.
Der in 14 Ländern aktive OVB-Konzern erwirtschaftete im Zeitraum Januar bis September Gesamtvertriebsprovisionen in Höhe von 145,2 Millionen Euro – ein Minus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (147,4 Millionen Euro).
Mit 2,5 Millionen Euro verzeichnete OVB zwar einen Konzernüberschuss, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging dieser allerdings um 46,8 Prozent zurück (erste neun Monate 2009: 4,7 Millionen Euro). Auch im operativen Bereich musste das Unternehmen deutliche Abstriche machen: Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) liegt mit 3,5 Millionen Euro (minus 43,5 Prozent) weit unter dem Vorjahreswert von 6,2 Millionen Euro.
OVB begründet den „verzögerten Ergebnisaufschwung“ mit der noch anhaltenden Marktschwäche in einigen Ländern Europas und dem seit April 2010 erhöhten Außendienstanteil der laufenden Provisionen. „Wir konnten in den ersten neun Monaten des Jahres eine Geschäftsbelebung verzeichnen“, sagte Oskar Heitz, Vorstand Finanzen und Verwaltung der OVB Holding. Dieser fehle allerdings noch die Nachhaltigkeit und Dynamik, um bei Umsatz und Ertrag an das Niveau früherer Jahre anzuknüpfen.
Der Finanzdienstleister büßte vor allem in den Regionen Deutschland sowie Süd- und Westeuropa Provisionen ein und kann derzeit nur in der Region Mittel- und Osteuropa positive Umsatzergebnisse erzielen.
So erzielte OVB in der Region Deutschland Gesamtvertriebsprovisionen von 52,1 Millionen Euro (erste neun Monate 2009: 55,2 Millionen Euro). Auch in der Region Süd- und Westeuropa blieb der Umsatz in den Monaten Januar bis September mit 27,2 Millionen Euro hinter dem Volumen des Vorjahreszeitraumes zurück (30,1 Millionen Euro). Zuwächse vermelden die Kölner indes für die Region Mittel- und Osteuropa. Dort konnte der Umsatz um 6,1 Prozent von 62,1 auf 65,9 Millionen Euro gesteigert werden.
Die Gesamtkundenzahl blieb mit 2,8 Millionen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konstant (plus 0,4 Prozent). Die Beraterzahl hingegen schrumpfte um 2,9 Prozent von 4.715 auf 4.576.
OVB zeigt sich nach eigenem Bekunden zuversichtlich, sich „durch gemeinsame Anstrengung aller Finanzberater und Mitarbeiter“ bis zum Jahresende bei den Gesamtvertriebsprovisionen dem Vorjahreswert von rund 200 Millionen Euro anzunähern. „Ergebnisseitig rechnen wir für das Gesamtjahr mit einer Entwicklung des Ebit in Richtung von fünf Millionen Euro“, sagte Vorstandschef Wilfried Kempchen. (ks)
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