Neustart mit neuem US-Fonds

Die Düsseldorfer Ideenkapital AG hat sich nach einer Kapitalerhöhung neu aufgestellt und bringt in Kooperation mit dem US-Immobilienunternehmen Hines erstmals einen Portfolio-Fonds an den Markt. Die Finanzspritze im laut Unternehmensangaben zweistelligen Millionenbereich war nötig geworden, um die finanziellen Schwierigkeiten zu meistern, in die das Emissionshaus im vergangenen Jahr durch die Aberkennung des steuerlichen Konzept ihres Medienfonds Mediastream IV geraten war.

Im Zuge der Kapitalerhöhung hat der frühere Mehrheitseigner Ergo Trust 100 Prozent der Anteile an der Ideenkapital AG erworben. Der frühere Vorstand Markus Voigt, der über einen zwanzigprozentigen Anteil an dem Emissionshaus verfügt hatte, ist aus dem Kreis der Aktionäre ausgeschieden.

Zudem hat sich das Unternehmen auch von der Tochtergesellschaft Kapitalwerk AG getrennt und die Zahl der Beschäftigten um zwei Drittel reduziert. Der neue Ideenkapital-Vorstand Michael Ide, der von der Ergo-Tochter Victoria in die Führungsetage der Düsseldorfer gewechselt ist, sieht die Kapitalspritze der Muttergesellschaft als Rückenstärkung und Vertrauensbeweis in das Geschäftsmodell des Emissionshauses. „Die Ideenkapital AG bleibt ein eigenständiges und flexibles Unternehmen, das sich wieder rein auf die Kernkompetenz geschlossene Fonds konzentriert. Wir werden unsere Produkte künftig allerdings noch konservativer konzipieren.?

Mit dem in Kürze in den Vertrieb gehenden „US Professional Portfolio Invest“ soll nun der „Neustart“ gelingen. Der Fonds bietet dem deutschen Privatanleger die Beteiligung an einem US-Immobilienportfolio institutioneller Anleger, das von dem auf die Immobilienengagements großer Investoren spezialisierten US-Unternehmen Hines gemanagt wird. Neben institutionellen Investoren wie GM Pension Fund, Sumitomo Life Insurance und Zürich Re ist Hines auch selbst am „US Professional Portfolio Invest“ und dessen Erfolg beteiligt.

Dieser „private Reit“, wie Hines-Europachef Jürgen Herre den Fonds beschreibt, umfasst aktuell vier Objekte in Houston und San Francisco. Zwei bis drei weitere Class-A-Objekte sollen noch hinzukommen. Die prognostizierte Ausschüttung für die deutschen Anleger beträgt sieben Prozent über zehn bis zwölf Jahre, die Mindestzeichnungssumme 20 000 Dollar plus fünf Prozent Agio. Nach zehn Jahren haben die Privatinvestoren ein individuelles Kündigungsrecht. Bei einer Gesamt-Fondsgröße von rund 1,5 Millarden US-Dollar beträgt das Volumen, das bei den deutschen Anlegern über die Ideenkapital eingeworben werden soll etwa 100 Millionen Dollar.

Der „US Professional Portfolio Invest“ wird nicht zu der im Markt bekannten Ideenkapital-Fondsreihe ?ProVictor? gehören, sondern unter eigener Marke laufen. Für Hines stellt die erstmalige Einbeziehung privater Investoren eine Neuausrichtung des Unternehmens dar und bildet, so Herre, den Auftakt zu einem langfristigen Engagement in diesem Bereich.

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