Andere hingegen brauchten dafür wesentlich mehr Zeit. So hatte Malaysia zehn Jahre später die Verluste der Krise immer noch nicht voll aufgeholt und bot auf seinem langen Weg der Erholung interessante Anlagemöglichkeiten.
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Anleger neigen also dazu, die Risiken zu stark zu gewichten, die sie kennen und an die sie sich gut erinnern können. Anders gesagt: Eingepreist wird das Offensichtliche, das häufig auftritt. Diese einseitige Vorsicht kann dazu führen, dass Anlagen falsch bewertet und Chancen nicht genutzt werden.
Der Vergleich zwischen Anleihen und Aktien seit 2008 ist dafür ein guter Beleg. Wer in den letzten sechs Jahren ausschließlich auf Anleihen setzte, der verpasste eine hochattraktive Rallye auf den Aktienmärkten – im Fall des DAX immerhin einen Anstieg von rund 4.000 auf rund 10.000 Punkte.
Chancen nach einer Krise
Gerade nach Krisen können also betroffene Aktien attraktive Einstiegskurse bieten. Trotzdem haben Anleihen auch in chancenorientierten Depots ihren Platz, als Ausgleich zur kurzfristigen Volatilität von Aktien.
Wollen Anleger an den Chancen nach einer Krise teilhaben, so sollten sie die üblichen Vorsichtsmaßnahmen treffen, also insbesondere nicht alle Eier in einen Korb legen und einen langen Atem mitbringen. Anleihen helfen dabei, das Depot gegen die Volatilität zu stabilisieren, die im Nachklang einer Krise auftreten kann.
Juan Nevado kam 1988 zu M&G Investments und ist seit 1999 Mitglied des Multi-Asset-Teams unter der Leitung von Dave Fishwick.
Foto: M&G Investments