Grüezi – Was kommt einem Deutschen in den Sinn, wenn man ihn spontan nach typischen Attributen zur Schweiz fragt. Häufige Antworten sind: hohe Berge, viele Kühe, saftige Wiesen, Käsefondue, edle Uhren, Ricola oder Schokolade. Bei der Frage nach einem Schweizer Unternehmen fallen den meisten der Befragten die Bank UBS, der Lebensmittelkonzern Nestlé oder die Pharmariesen Novartis und Roche ein. Bei genauerer Betrachtung und Analyse zeigen sich in der Schweiz jedoch unzählige, börsennotierte „Hidden Champions“, also mittelgroße Unternehmen fernab der breiten Wahrnehmung. Ein „Reisebericht“ von Christopher Annen, Finanzanalyst bei Ökoworld
Die Schweiz bietet aufgrund ihrer allgemein hohen Anforderungen an Umweltschutz und sozialen Standards für uns als zukunftsfähiger Investor vielfältige Investitionschancen. Unser fundamental- und wachstumsorientierter Investmentansatz erfordert jedoch eine tiefere Analyse der in Frage kommenden Unternehmen. Aufgrund dessen sind ein genaues Verständnis der Geschäftsmodelle und ein regelmäßiger, persönlicher Kontakt zu den Unternehmen unerlässlich. Ende April reisten Alexander Funk, Managing Director und Senior Portfoliomanager der Ökoworld Lux S.A., und ich als Finanzanalyst und Mitarbeiter im Portfoliomanagement zum alljährlichen Fieldtrip zu unseren eidgenössischen Nachbarn.
Ypsomed Holding AG – Spezialist für Insulin-Injektionssysteme
Vorbei an saftigen Wiesen, „glücklichen“ Kühen und kleinen Flüssen ging es nach Burgdorf zur Ypsomed Holding AG. Das Unternehmen ist einer der Weltmarktführer im Bereich der Insulin-Injektionssysteme und beliefert die größten Pharmaunternehmen. Ypsomed ermöglicht eine einfache und anwenderfreundliche Diabetesbehandlung, engagiert sich in der Diabetesprävention und bietet seinen Kunden ein umweltfreundliches Produktrecycling. Empfangen wurden wir vom Vorstandsvorsitzenden und Miteigentümer Simon Michel sowie dem Investor Relations Manager Thomas Kutt.
Es folgte eine sehr interessante Diskussion über die Themen Innovation im Insulinpumpenbereich, Internet der Dinge und Digitalisierung. Im Anschluss wurden wir auf eine Werksbesichtigung eingeladen. Aufgrund der Produktverwendung in der Medizintechnik mussten wir diese in steriler Schutzkleidung absolvieren.
Swisscom AG – Telekommunikation
Nach ca. drei Stunden, vielen neuen Erkenntnissen und Eindrücken ging es dann weiter in die Hauptstadt Bern. Dort besprachen wir im Hauptsitz der Swisscom AG mit Tamara Andenmatten aus dem Departement Investor Relations die Themen Breitbandausbau, 5G-Implementierung und zunehmendes Interesse an Streamingdienstleistern und deren Auswirkung auf das Geschäftsmodell der originären Netz- und Telekommunikationsanbieter.
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