Rosberg hat im ersten Closing des Fonds 30 Millionen Euro eingesammelt. In weiteren Schritten soll das Volumen bis Jahresende auf 75 Millionen Euro erhöht werden.
Als Investoren hat Rosberg nach eigenem Bekunden „sehr wohlhabende Familien“ aus Deutschland und Europa gewonnen, sagte er der F.A.S. Dazu gehören neben den Eigentümern namhafter Mittelständler auch Familien hinter börsennotierten deutschen Weltkonzernen mit Milliardenumsätzen.
Die Wagniskapitalfonds, in die er investiert, seien die „global incumbents“, sagt Rosberg, also diejenigen, die in der Vergangenheit meist die wertvollsten Start-ups unter sich aufgeteilt haben. Nach F.A.S.-Informationen zählt dazu Andreessen Horowitz, die größte Wagniskapitalgesellschaft der Welt mit Sitz in Kalifornien und 35 Milliarden Dollar verwaltetem Vermögen. Rosbergs Fonds investiert darüber hinaus in den europäischen Fonds der Firma Accel. Außerdem gehört zum Portfolio die alteingesessene kalifornische Firma Kleiner Perkins sowie Khosla Ventures, das unter anderem in das KI-Start-up Open AI investiert hat. Auch in europäische Wagniskapitalgesellschaften investiert der Fonds.
Einsteigen in Rosbergs Fonds, der unter dem Namen Rosberg Ventures firmiert, kann nicht jeder, berichtet die F.A.S. Eine Summe im Millionenbereich müsse man schon mitbringen, sagte der Weltmeister der Zeitung – und vor allem den Willen, sich persönlich einzubringen. Die Wagniskapitalfonds habe er damit überzeugen können, dass er den Start-ups ein Netzwerk zu erfolgreichen europäischen Familien und ihren Unternehmen bieten könne.
„Das ist für beide Seiten interessant. Die europäischen Unternehmen bekommen Zugang zu den Start-ups und die Start-ups zur europäischen Unternehmenslandschaft“, sagte Rosberg. „Die erfolgreichsten Wagniskapitalfonds sind sehr umkämpft, jeder will da rein. Wenn man die europäischen Familien strategisch bündelt, was es so noch nicht gibt, dann bekommt man einen sehr guten, breiten Zugang zu den besten Fonds der Welt.“ Private Investitionen in Venture Capital „haben wir in Deutschland bisher verschlafen“.
Ein Faktor, der Dachfonds oft weniger attraktiv macht als andere Anlageformen, sind die doppelten Gebühren, die Anleger zahlen müssen. Rosberg zumindest hält seinen Fonds hier für „ultrakompetitiv“. Die Gebühren lägen bei weniger als einem Prozent, und es gebe keine Gewinnbeteiligung. Geld verdienen wolle er mit dem Fonds durch seine eigene Beteiligung, sagt er. Die Gebühren sollen nur die Kosten decken.