Seit Juni 2009 hat die Niedrigzinsphase den Sparern in Deutschland Verluste in Höhe von rund 255,5 Milliarden Euro beschert. Zu diesem Ergebnis kommen aktuell das Finanzportal Tagesgeldvergleich.net im Rahmen einer Auswertung der monatlichen Zins-Statistiken der Deutschen Bundesbank.
Allein für 2020 ermittelten die Experten einen Zinsverlust von 35,277 Milliarden Euro. Der Höchstwert wurde im Dezember 2020 mit einem Zinsverlust von 3,04 Milliarden Euro im Monat verzeichnet.
Kaufkraftverlust: Aus 10.000 Euro werden 9.439 Euro
Im Rahmen eines einfachen Beispiels zeigen die Experten zudem, welche Auswirkungen diese Entwicklung auf die Kaufkraft hat.
Wer z. B. 10.000 Euro im Jahr 2013 auf ein Tagesgeldkonto mit einem durchschnittlichen Zinssatz einzahlte und dort beließ, fand Ende 2020 ein Guthaben von rund 10.294 Euro vor. Hinsichtlich der Kaufkraft (Rendite minus Inflation) liegt der Wert indes nur noch bei 9.439 Euro.
Kleiner Trost: Wer sich immer im Bereich der Top-5-Zinsen aufhielt, konnte das 2020er Guthaben auf 10.872 Euro bzw. den Kaufkraftwert auf 9,993 Euro heben. „Mehr oder minder bleibt es damit eine Nullrunde“, erklärt Mario Hess, Sprecher des Finanzportals. „Wir raten generell, nicht mehr als zwei bis drei Monatseinkommen auf einem Sparkonto zu parken. Alles darüber hinaus kann z. B. in einen Fonds- oder ETF-Sparplan fließen – je nach Risikobereitschaft. Dort sind die Aussichten weitaus besser.“
Der komplette Verlauf der Zinsverluste findet sich unter https://www.tagesgeldvergleich.net/veroeffentlichungen/kosten-der-niedrigzinsphase.html#niedrigzinsen