Drastischer Einbruch bei weltweiten Risikokapital-Investitionen

Bildagentur PantherMedia / tashatuvango
Sand im Getriebe: Die Investitionen in Riskio-Kapital sind drastisch zurückgegangen.

Die Investitionen in den weltweiten Risikokapitalmarkt sind im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr drastisch eingebrochen. Der aktuelle KPMG Venture Pulse zeigt einen Rückgang fast auf Niveau des Corona-Jahrs 2020.

Die Investitionen in den weltweiten Risikokapitalmarkt sind im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr drastisch eingebrochen. Während die globalen Venture-Capital-Investitionen von Januar bis Juni 2022 noch bei 331,1 Milliarden US-Dollar lagen, sank diese Summe in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 50 Prozent auf nur noch 163,6 Milliarden Dollar.

Damit wurde fast das niedrige Niveau des Corona-Jahres 2020 erreicht (156,6 Milliarden US-Dollar). Noch stärker war der Rückgang in Europa (- 61 Prozent auf 27,9 Milliarden US-Dollar), Deutschland (- 53 Prozent auf 3,95 Milliarden US-Dollar) und der VC-Hochburg Berlin (- 65 Prozent auf 1,82 Milliarden US-Dollar).

Investoren hielten sich mit großen Deals zurück – abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen: Kapitalerhöhungen in Höhe von 6,8 Milliarden US-Dollar durch den US-Onlinebezahldienst Stripe, in Höhe von zwei Miliarden US-Dollar durch den in Singapur ansässigen Online-Händler Shein und eine Kapitalerhöhung in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar durch das von Microsoft unterstützte KI-Startup Inflection in Kalifornien.

Verunsicherung im Markt

„Geopolitische Unsicherheiten, eine hohe Inflation und die Möglichkeit weiterer Zinserhöhungen in vielen Ländern haben den globalen Risikokapitalmarkt in der ersten Jahreshälfte verunsichert. Die Investoren sind nach wie vor sehr vorsichtig, prüfen potenzielle Deals noch genauer und legen bei ihren Investitionen ein besonderes Augenmerk auf die Rentabilität und Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle von Start-ups“, erklärt Ashkan Kalantary, Leiter des Bereichs Venture Services bei KPMG in Deutschland, als Gründe für den deutlichen Rückgang.

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