Nobelpreisträger Stiglitz kritisiert Trumps Wirtschaftsprogramm

Der US-Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz hat die Steuer- und Wirtschaftspläne des designierten Präsidenten Donald Trump kritisiert. Trump wolle die Steuern für die Reichen senken und damit die Ungleichheit vergrößern.

Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz
Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz hält nichts von den Plänen des designierten US-Präsidenten.

„Amerika ist auf dem Weg in eine Erb-Plutokratie, genau das Gegenteil des amerikanischen Traumes“, sagte Stiglitz dem Online-Journal Internationale Politik und Gesellschaft (IPG). Schon jetzt herrsche in den USA die „perverse Situation“, dass der durchschnittliche Steuersatz für Reiche niedriger sei als für Ärmere.

„Sehr schlecht konstruiertes Konjunkturpaket“

Stiglitz erwartet von einer Regierung Trump ein „sehr schlecht konstruiertes Konjunkturpaket“. Doch selbst ein schlechtes Konjunkturpaket werde Arbeitsplätze schaffen und einige der Abgehängten kurzfristig auffangen. „Natürlich wird es sie nicht fit machen für die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts“, sagte Stiglitz.

TPP: Sieg der Unternehmens- über die Interessen der Beschäftigten

Obwohl selbst TPP-Kritiker, kritisierte der Ökonom Trumps Haltung zu dem transpazifischen Freihandelsabkommen. Das Abkommen sei nicht deswegen nachteilig, weil die US-Unterhändler schlecht verhandelt hätten, sondern weil sie „meistens genau das bekommen haben, was sie wollten“, sagte Stiglitz. „Sie vertraten nämlich die Unternehmensinteressen, und die Unternehmensinteressen siegten über die Interessen der Beschäftigten. Trumps Diagnosen zu den Fehlentwicklungen in der Wirtschaft waren natürlich völlig unhaltbar.“ (dpa-AFX)

Foto: APA-Foto: Georg Hochmuth

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