Das Hamburger Emissionshaus Nordcapital wird vorerst keine neuen Fonds für Privatanleger auflegen. 25 der insgesamt 90 Mitarbeiter wurden kurzfristig zum 30.09.2012 freigestellt.
Die seit dem vergangenen Jahr im Vertrieb befindlichen Beteiligungsangebote, der Container-Schiffsfonds „E.R. Benedetta“ und der Infrastrukturfonds „Energieversorgung 3“, würden jedoch weiter platziert. Die entlassenen Mitarbeiter seien vornehmlich in den Bereichen Marketing und Vertrieb tätig gewesen, für die es nun keine Verwendung mehr gibt. „Für einige Mitarbeiter konnte in der Firmengruppe der E.R. Capital Holding eine neue Funktion gefunden werden, aber leider nicht für alle“, sagte Nordcapital-Sprecherin Stefanie Rother zu Cash.Online.
Der Unternehmensgruppe steht der Hamburger Reeder Erck Rickmers vor. Das Emissionshaus Nordcapital hatte seit seiner Gründung im Jahr 1992 vor allem Schiffsbeteiligungen aber auch Immobilien-, Solar- und Waldfonds aufgelegt. Insbesondere die Schifffahrtskrise wie auch die sinkende Nachfrage nach KG-Fonds führten dazu, dass sich keine signifikanten Platzierungsvolumina mehr erreichen ließen, so die Unternehmenssprecherin. Hinzu käme die große Unklarheit über die im Juli 2013 in Kraft tretende AIFM-Richtlinie. „Die regulatorischen Rahmenbedingungen für das künftige Geschäft mit geschlossenen Fonds werden noch längere Zeit nicht feststehen. Das erschwert Emissionshäusern die zukünftige Planung ihrer Projekte enorm“, lautet die offizielle Erklärung auf der Internetseite von Nordcapital. Der Initiator wird sich nach eigenen Angaben verstärkt um das Assetmanagement und die Emission von Private Placements machen. Die erste Offerte investiert in ein Münchener Ärztehaus . (af)
Foto: Nordcapital