Nur neun Prozent der deutschen wohlhabenden Anleger brauchen einen Finanzberater

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Unter den deutschen Anlegern geben 75 Prozent der Befragten an, ihre Investments selbst zu managen.

Für wohlhabende deutsche Investoren spielt eine professionelle Vermögensberatung derzeit noch eine geringere Rolle als beispielsweise für Anleger in der Schweiz – wenngleich viele in Zukunft für professionelle Unterstützung offen wären. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Avaloq, international agierendes Unternehmen im Bereich digitaler Banking-Lösungen.

Die Studie „Why do people invest?“ hat die Einstellung von Investoren in zehn verschiedenen Märkten verglichen: Deutschland, Schweiz, Frankreich, Vereinigtes Königreich, China, Hongkong, Singapur, Japan, Indien und Australien. Im Mai wurden dafür die Kunden von Banken und Vermögensverwaltern befragt. Die 1.430 Gesamtbefragten verteilen sich laut Avaloq recht gleichmäßig auf die zehn Länder. Für Deutschland sind es 175 Befragte.

Unter den deutschen Anlegern geben demnach 75 Prozent der Befragten an, ihre Investments selbst zu managen. Nur 9 Prozent nehmen aktuell die Unterstützung durch einen Finanzberater in Anspruch. Gleichzeitig beabsichtigen aber 23 Prozent der deutschen Investoren, in Zukunft durchaus auf professionelle Unterstützung zurückzugreifen. In der Schweiz ist der Anteil der Kunden, die sich bereits von einem Finanzplaner beraten lassen, doppelt so hoch: Er liegt bei 18 Prozent.

Die von den deutschen Investoren meistgenannten Anlageklassen sind Immobilien (57 Prozent), börsennotierte Aktien (46 Prozent), Kryptowährungen (45 Prozent), ETFs (41 Prozent), Anlagefonds (39 Prozent), Rohstoffe (30 Prozent), Devisen (26 Prozent) und Anleihen (25 Prozent). Besonders aufschlussreich ist hier laut Avaloq der Vergleich der internationalen Beliebtheit von Kryptowährungen, denn Deutschland liegt mit Nennungen von 45 Prozent der Befragten sehr weit vorn – knapp auf dem zweiten Platz hinter Indien mit 49 Prozent. In Europa spielen Kryptowährungen nirgendwo eine größere Rolle als in Deutschland: So geben in Frankreich nur 33 Prozent der Befragten an, von dieser Anlagemöglichkeit Gebrauch zu machen, in der Schweiz sind es 25 Prozent und im Vereinigten Königreich 23 Prozent.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: 17 Prozent der deutschen Anleger nutzen bereits die Anlageoptionen, die ihnen die digitale Robo Advisory eröffnet. In den anderen europäischen Ländern ist dieser Anteil niedriger: 14 Prozent in UK, 10 Prozent in Frankreich, 8 Prozent in der Schweiz. Klarer Spitzenreiter in Sachen Robo-Advisory-Adoption ist China mit Nennungen von 52 Prozent der befragten Anleger.

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