Nur ein „Versicherungsschritt“

In der vergangenen Woche war erneut das Stichwort „Handelsstreit“ in aller Munde. So verkündete der US-amerikanische Präsident zur Überraschung vieler Marktteilnehmer die Einführung weiterer Strafzölle in Höhe von 10 Prozent auf Importe aus China im Wert von 300 Milliarden US-Dollar.

Die US-Notenbank Fed senkte zudem wie erwartet ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 2,00 bis 2,25 Prozent.

Auf der anschließenden Pressekonferenz betonte Fed-Präsident Powell jedoch, dass es sich um einen „Versicherungsschritt“ im Rahmen eines „Mid Cycle Adjustments“ handele und nicht um den Auftakt zu einem umfassenden Senkungszyklus.

Mit dieser Aussage erwischte er viele Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß, da viele sich schon auf einen ausgeprägten Zinssenkungszyklus eingestellt hatten.

Wirtschaftsindikatoren fallen wie erwartet aus

In der EU veröffentlichte die Kommission Zahlen zu einigen ihrer Wirtschaftsindikatoren im Juli: Für das Konsumentenvertrauen wurde ein Anstieg um einen Punkt auf -5,9 Punkte verzeichnet, während der Indikator für das Geschäftsklima einen Rückgang um 0,29 auf -0,12 Punkte verzeichnete.

Außerdem veröffentlichte die Kommission ihre erste Schätzung zum BIP im zweiten Quartal 2019 in der Eurozone, welches um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen zu sein scheint.

Zum Ende der Woche veröffentlichte schließlich das US-Amt für Arbeitsmarktstatistiken neueste Kennzahlen zum amerikanischen Arbeitsmarkt im Juli. So stieg die Anzahl der Beschäftigten (ex Agrar) um 164.000, während die Arbeitslosenquote konstant bei 3,7 Prozent verblieb. Die Daten bewegten sich im Rahmen der Erwartungen.

Der Preis für Öl der Sorte Brent verbilligte sich gegenüber der Vorwoche deutlich um 2,26 Prozent auf 61,88 US-Dollar je Barrel. Der US-Dollar wertete gegenüber dem Euro auf und verteuerte sich um 0,22 Prozent, während der Yen 2,19 Prozent gegenüber dem Euro aufwertete.

Aktienmärkte verzeichnen Verluste – Schwellenländer besonders betroffen

In diesem Umfeld gaben die globalen Aktienmärkte deutlich nach. Angeführt wurden die Verluste von den europäischen Aktienmärkten, gefolgt von den USA. Relativ stabil entwickelten sich japanische Aktien. Schwellenländer wiesen höhere Verluste auf als die Industriestaaten.

Auf dem europäischen Markt zeigten Growth-Titel eine bessere Wertentwicklung als Value-Titel und große Unternehmen entwickelten sich äquivalent zu kleinen Gesellschaften.

In den USA konnte eine leicht andere Dynamik beobachtet werden: Growth-Titel entwickelten sich hier schlechter als Value-Titel und große Unternehmen entwickelten sich schwächer als kleine Gesellschaften.

Auf Sektorebene entwickelten sich in den USA die Sektoren Versorgung, Gesundheitswesen und Verbrauchsgüter am besten und die Sektoren Konsumgüter, IT und Finanzen am schlechtesten.

In Europa zeigten Unternehmen aus den Bereichen Verbrauchsgüter, IT und Finanzen die besten Wertentwicklungen, während sich Titel aus den Feldern Rohstoffe, Energie und Konsumgüter am schlechtesten entwickelten.

Auf dem europäischen Rentenmarkt entwickelten sich Staatsanleihen sehr positiv, während Investment-Grade-Unternehmensanleihen nur ein kleines Plus aufwiesen. Hochzinsanleihen mussten eine negative Wertentwicklung in Kauf nehmen. Anleihen aus Schwellenländern in Lokalwährung gaben dagegen deutlich nach.

Foto: Shutterstock

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