Nur wenige Banken erhöhen die Gebühren

Trotz schwächelnder Gewinne setzt im Augenblick nur eine Minderheit der Kreditinstitute in Deutschland auf Gebührenerhöhungen. Bei einer Umfrage unter 120 Geldhäusern gaben 16 Prozent an, in diesem Jahr an der Gebührenschraube zu drehen. Das geht aus einer Untersuchung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY hervor.

Dass die Banken nicht flächendeckenden Gebühren erhöhen, dürfte auf den Konkurrenzdruck auf dem deutschen Markt zurückzuführen sein.

Im Fokus stehe dabei das Girokonto, das bei 13 Prozent der befragten Institute teurer werde. Für Überweisungen wolle jedes zehnte Geldhaus höhere Gebühren verlangen.

Banken und Sparkassen brechen wegen des Zinstiefs die Erträge weg. Lange verdienten die Institute gut daran, dass sie mehr Zinsen für Kredite kassierten, als sie Sparkunden auf deren Einlagen zahlten. Doch die Zeiten üppiger Zinsüberschüsse sind vorbei. Eine Zinserhöhung im Euroraum ist in weite Ferne gerückt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte jüngst zudem den Strafzins erhöht, den Banken zahlen müssen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken.

„Die Banken stehen vor der Herausforderung, trotz eines dauerhaft extrem niedrigen Zinsniveaus profitabel zu wirtschaften“, erläuterte EY-Experte Robert Melnyk. Dass die Institute dennoch nicht flächendeckenden Gebühren erhöhen, dürfte auf den Konkurrenzdruck auf dem deutschen Markt zurückzuführen sein. Hinzu kämen neue Wettbewerber, wie Technologiekonzerne oder Finanz-Start-ups.

Kosten sollen gesenkt werden

Die Geldhäuser setzen daher auch auf Kostensenkungen. 22 Prozent der befragten Kreditinstitute wollen die Zahl der Mitarbeiter in diesem Jahr reduzieren. Vor allem beim direktem Kundenkontakt, zum Beispiel am Schalter oder bei der Beratung, dürften EY zufolge Stellen wegfallen. 19 Prozent der Institute rechnen dagegen mit steigender Beschäftigung. Zusätzliche Jobs könnten in Bereichen wie IT oder Risikomanagement entstehen. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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