Die Mietpreise für Büroimmobilien in Tokio könnten aufgrund der ökonomischen Unsicherheiten in Folge des Erdbebens in Japan unter Druck geraten. Das ist Fazit eine „View Points“ der Immobilienberater CB Richard Ellis (CBRE) zu den Auswirkungen der Natur- und Atomkatastrophe in Japan.
Demzufolge könnten die Spitzenmieten für Büroflächen und Luxuseinzelhandelsflächen aufgrund der durch das Erdbeben entstandenen wirtschaftlichen Unsicherheiten unter Druck geraten. Für Industrieflächen wird mit einer kurzfristig erhöhten Nachfrage gerechnet. CBRE geht davon aus, dass japanische Investoren und Fonds eine Erholung bei den Transaktionsvolumen anführen werden. Nationale Banken sind weiter bereit Immobilienakquisitionen zu finanzieren.
Nick Axford, Head of Research Asia bei CBRE Asia Pacific, kommentiert: „Gegenwärtig ist es zu früh, die gesamten Auswirkungen des Erdbebens für den japanischen Immobilienmarkt vollständig zu bewerten. Gleichzeitig sind kurzfristige Auswirkungen klar erkennbar. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten könnten einen gewissen Druck auf die Mieten im Büro- und Einzelhandelsbereich ausüben, gleichzeitig bleibt abzuwarten wie die Naturkatastrophe sich auf den Markt für Industrieimmobilien auswirken wird. Für den Investmentmarkt sehen wird von der Seite japanischer Marktteilnehmer eine Bereitschaft zu investieren, während ausländische Investoren sich entweder abwartend verhalten oder den gegenwärtigen Zeitpunkt als Chance betrachten in den Markt einzusteigen.“
Erste Konsequenzen aus dem GAU wurden seitens der Immobilienwirtschaft bereits gezogen. So hat die Kapitalanlagegesellschaft Union Investment Real Estate die Rücknahme und Ausgabe von Anteilscheinen für den etwa 2,3 Milliarden Euro schweren offenen Immobilienfonds (OIF) Uniimmo Global, der zu 14 Prozent in Tokio investiert ist, Mitte März vorerst ausgesetzt. (te)
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