Ökoworld: „Nachhaltigkeit sollte der Standard sein“

„Wir wollen den Pionier pflegen, denn auf diese Rolle sind wir zu Recht stolz“

Auch die Produktstrategie wollten Sie auf den Prüfstand stellen und neue Themen definieren. Mit welchem Ergebnis?
Machost: Der Prozess läuft noch und wir gehen hier sehr systematisch vor: Welche Produkte können wir neu auflegen? Was wollen wir besetzen? Alle Fragen und Antworten wollen gut überlegt sein, denn man legt in der Finanzbranche nicht einfach so ein neues Produkt auf. Es muss thematisch sinnvoll sein und auch eine ausreichend große Zielgruppe haben, um entsprechende Volumina zu generieren.
Hammerich: Wir haben auch zwischenzeitlich uns klar unternehmerische Ziele gesetzt, was das Thema Social Media, Stärkung der Marke und das Thema Governance betrifft. Ich würde das jetzt gar nicht so mehr auf Themen oder Projekte beziehen, weil wir schon gemerkt haben, es gibt Vieles was sich wie ein Prozess langsam entwickelt. Wenn ich auf meine Ressorts gucke: Wir haben jetzt einen Risikomanager. Ich habe das Thema Recht und Compliance personell gestärkt. Wir haben einen sehr guten Investor Relations Manager. Das zahlt wiederum auf die schon genannten Aspekte ein. Ich glaube, ein ganz wichtiger Punkt zu unseren länger angelegten Themen und Aktivitäten wird auch das Rebranding.
Müller: Das Thema Rebranding, zahlt auf die Frage ein, inwieweit das Look and Feel, das Gefühl Ökoworld auch noch einmal überdacht werden muss? Wir sind extrem froh, mit aus dem Netzwerk von Brand Eins, die auch von ihrer Haltung her sehr gut zu uns passen, einen tollen Partner gefunden zu haben. So haben wir eine Agentur gefunden, die uns jetzt ermöglicht, im nächsten Jahr mit einem moderneren, frischeren Markenauftritt daherzukommen. Ich glaube, das Entscheidende dabei ist wirklich, wir bleiben unserem Ursprung und unseren Werten treu. Wir wollen aber alle mitnehmen auf diese neue Reise. Auch das Thema Engagement-Strategie ist ein ganz entscheidendes, Stichwort Proxy-Voting und die Frage: Inwieweit können wir mit unserem Handeln mehr Wirkung entfalten? Wir haben sehr wohl die Möglichkeit, mit den Vorständen von Unternehmen weltweit zu sprechen und darauf hinzuwirken, dass bestimmte Dinge noch besser laufen.
Machost: Wir wollen den Pionier pflegen, denn auf diese Rolle sind wir zu Recht wirklich stolz und das ist gut und darf auch sein. Aber Pionier zu sein ist heute nicht mehr genug. Es gilt, die vielen neuen Wettbewerber, die links und rechts an uns vorbei wollen, im Blick zu behalten und im Zweifel besser zu sein. Das ist anstrengend, das ist herausfordernd, aber vor allem ist es notwendig, um die Position Eins im Markt für ökologische und ethisch-soziale Investments zu behalten und idealerweise auszubauen.
Hammerich: Aufgrund unserer neuen und erweiterten Ressortzuteilung, die wir seit August letzten Jahres als Trio leben und gestalten, in welcher Form auch immer, haben wir das Unternehmen weiter nach vorne gebracht. Wir haben mit der richtigen Man- und Womanpower unsere Themen in den letzten Monaten enorm vorangetrieben: Dinge, die überfällig waren und Dinge, wo wir auch aufgrund eines frischeren Blickes gesagt haben, das muss funktionieren, und das hat dann auch wirklich richtig gut geklappt.

Interview: Frank O. Milewski, Cash.


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