Ökoworld on Tour in Bangkok und Manila

Thailand – eine starke Wirtschaft mit breitem Fundament
Der erste Halt der Reise war Bangkok, die Hauptstadt Thailands. Thailand gehört mit seinen knapp 70 Millionen Einwohnern zu den am stärksten entwickelten Ländern Südostasiens. Die meisten Menschen werden richtigerweise annehmen, dass der Tourismussektor eine wichtige Rolle für die thailändische Wirtschaft spielt. Allerdings ist das Land durch seine besondere geografische Lage, die gut ausgebildete Bevölkerung und die vergleichsweise solide Infrastruktur in den letzten Jahrzehnten auch in vielen anderen Branchen zum globalen Player aufgestiegen.

Hochmoderne Krankenhäuser
Das Land verfügt über eine Vielzahl hochmoderner, oftmals privatgeführter, Krankenhäuser, die nach den höchsten wissenschaftlichen Standards operieren und so jährlich neben der eigenen Bevölkerung auch viele Patienten aus den umliegenden Ländern wie Laos, Kambodscha, China oder auch dem Mittleren Osten versorgen. Gleichzeitig wächst durch den zunehmenden Wohlstand auch bei der inländischen Bevölkerung die Nachfrage nach einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung. Die privaten Hospitäler spielten neben den Bemühungen der öffentlichen Hand auch eine wichtige Rolle im Umgang mit der Corona-Pandemie und halfen bei der Umsetzung der Impfkampagne.

Weltweit führend in der Halbleiterindustrie
Thailand ist bereits seit langem für viele Produkte aus der Halbleiterindustrie einer der weltweit führenden Produktionsstandorte. Das Wachstum des Technologiesektors wurde in den letzten Jahren allerdings noch einmal durch Bemühungen der USA beflügelt, deren Ziel es ist, unabhängiger von chinesischen Produkten zu werden. Viele Unternehmen haben ihre Produktionsketten entsprechend nach Südostasien, insbesondere Thailand, verlagert. Gleichzeitig stieg auch die Nachfrage aus China, welches die Produktion für den Binnenmarkt stärken möchte. So profitiert Thailand von einer steigenden Nachfrage aus beiden Ländern und zeitgleich einer vermehrten Ansiedelung ausländischer Unternehmen, was wiederum die Binnenkonjunktur stärkt.

Erneuerbarer Energien, Bildung, Infrastruktur und ökologische Verpackung
Diese wachsende Binnennachfrage ist ein wichtiger Faktor für das Land. Sie treibt den Ausbau erneuerbarer Energien, Investitionen in qualitativ hochwertige Bildung, eine gute und insbesondere saubere öffentliche Infrastruktur oder auch die Nachfrage nach ökologisch einwandfreier Verpackung.

Wir haben auf unserer Reise die Unternehmen besucht, die für all diese Dinge stehen.

Die Philippinen – Aufstieg der Mittelschicht
Der treibende Motor für die philippinische Wirtschaft ist die wachsende Mittelschicht. Das Bruttonationaleinkommen pro Kopf ist etwa halb so hoch wie in Thailand und beträgt nur etwa ein Sechstel des deutschen Wertes (Quelle: Weltbank, 2021). Entsprechend gibt es in vielen Branchen starkes Wachstumspotential, vor allem durch die aufstrebende Landbevölkerung.

Grundbedürfnisse – Dinge des täglichen Lebens – Infrastruktur – Wasserversorgung
Nur wenige Einwohner auf den Philippinen besitzen aktuell Zugang zu einem Festnetzanschluss, einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung oder einem Bankkonto. Die großen Telekommunikationsdienstleister, die durch ihre Mobilfunknetze den Großteil dieser Menschen erreichen, bieten daher neben Handytarifen auch Dienstleistungen in all diesen Bereichen an. Sie vergeben beispielsweise Mikrokredite für Kleinstunternehmer, erleichtern den Arztbesuch durch Telehealth-Anwendungen oder ermöglichen einen sicheren Geldtransfer per Smartphone.

Gleichzeitig wächst auch die Nachfrage nach hochwertigen und energieeffizienten Wohnungen, wodurch wiederum die öffentliche Infrastruktur, etwa die Wasserversorgung, ausgebaut und gleichzeitig nachhaltiger gestaltet werden muss.

Wind, Solar, Energieeffizienz
Die Philippinen gehören durch die vulnerable Lage im Pazifischen Ozean zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern der Erde. Das öffentliche Interesse am Ausbau erneuerbarer Energien ist groß. Aktuell hängt die Stromversorgung noch stark am Energieträger Kohle. Allerdings gibt es aktuell eine Vielzahl an Wind- und Solar-Projekten im Land, die mit hoher Geschwindigkeit verfolgt werden. Von dieser Effizienz können selbst entwickelte Länder noch etwas lernen.

Attraktiver Player zwischen dem asiatischen und amerikanischen Kontinent
Unternehmen hatten in den letzten Jahren vor allem Interesse an Business-Process-Outsourcing-Projekten. Sie fanden dort qualifiziertes Personal zu vergleichsweise geringen Kosten, um Teile ihres Geschäftes dorthin auszulagern. Aktuell entwickelt sich jedoch ein ganz neuer Trend in dem Land. Die Philippinen könnten zum neuen großen Standort für Datenzentren im Pazifik werden. Die steigende Datennachfrage, die gut ausgebildete Bevölkerung und der Ausbau erneuerbarer Energien, gepaart mit der attraktiven Lage zwischen dem asiatischen und amerikanischen Kontinent, machen das Land für viele Unternehmen in dem Bereich sehr interessant. Diese Entwicklung könnte das ohnehin schon starke Wirtschaftswachstum weiter beschleunigen und interessante Investitionsmöglichkeiten mit sich bringen.

Die Autoren: Manuel Voßwinkel und Silvio Schmidt, Senior Sustainability Analysten – inklusive Gedankenprotokoll des Finanzanalysten Dominik Salecki

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