Natürlich wusste ich, dass es Kriege gibt – diese waren bisher aber immer zu weit weg, um sie wirklich greifen zu können. Bis zum 24. Februar 2022.
Die Meldungen überschlugen sich und der Inhalt war erschreckend: die Ukraine wird von Russland – von Putin – invadiert. Die Menschen in der Ukraine, in einem europäischen Land, sind mit dem Krieg konfrontiert. Ihr Zuhause ist teilweise zerstört und sie wissen nicht, wie ihr Leben und das Leben ihrer Familie und Freunde weitergehen wird. Der reguläre Alltag wurde dagegen eingetauscht, Pläne für die Flucht aus der eigenen Heimat zu entwickeln, Molotow-Cocktails zu bauen oder Erste Hilfe Maßnahmen zu üben bzw. an Verletzten zu praktizieren.
Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen kreisten immer wieder um das Thema Ukraine und darum, wie man sich solidarisch zeigen kann, wie wir helfen können. Zusätzlich zu der von der Ökoworld veröffentlichten Pressemeldung wollten wir den Worten Taten folgen lassen und begannen Plakate vorzubereiten: die Friedensdemo am Düsseldorfer Landtag war unser Ziel, zu dem wir kurze Zeit später aufbrachen.
Bei der Kundgebung haben verschiedene Menschen gesprochen: Sprecherinnen und Sprecher des Düsseldorfer Appells, einem überparteilichen Bündnis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, sowie auch der Oberbürgermeister Düsseldorfs Dr. Stephan Keller. Sie alle waren sich einig, dass die militärische Invasion in der Ukraine sofort enden muss. Sie haben sich für Menschlichkeit ausgesprochen. Auch hervorgehoben wurde der Mut von Menschen, die sich in der Ukraine dem russischen Militär entgegensetzen und auch der Mut von russischen Bürgerinnen und Bürgern, die in Russland gegen den Krieg demonstrieren und damit ihre Freiheit und Unversehrtheit aufs Spiel setzen.
Mit den rund 3.500 Menschen vorm Landtag in Düsseldorf zu stehen und unsere Solidarität mit der Ukraine zu zeigen, hat sich richtig angefühlt und ich habe mir fest vorgenommen, auch bei den nächsten Demos gegen den Krieg in der Ukraine dabei zu sein.
Meines Privilegs, mich hier mit meinen Kolleginnen und Kollegen gemeinsam gegen den Krieg zu positionieren und frei unsere Haltung dagegen vorzubringen, bin ich mir bewusst.
Neben dem Demonstrieren können wir noch mehr tun: wir können Hilfsaktionen für die Ukraine auf unseren Sozialen Medien teilen, spenden, aber auch ganz konkret anbieten, unser Zuhause für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen.
Das Zitat „Im Krieg gibt es keine Gewinner, sondern alle sind Verlierer […].“ von Arthur Neville Chamberlain ist mir von den Reden im Kopf geblieben und ich hoffe sehr, dass auch der russische Präsident Putin dies schnellstmöglich realisiert.