Die Erholung der Ölpreise ist am Donnerstag nur zeitweise ins Stocken geraten. Zuletzt konnten die Notierungen an die Gewinne vom Vortag anknüpfen und weiter zulegen. Nur zuvor waren die Ölpreise zeitweise etwas unter Verkaufsdruck geraten.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 59,70 US-Dollar. Das waren 58 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI stieg um 88 Cent auf 54,17 Dollar.
Zuletzt sorgten Daten zur Entwicklung der Ölreserven in den USA für neuen Auftrieb bei den Ölpreisen. In der vergangenen Woche waren die Lagerbestände an Rohöl unerwartet leicht um 0,4 Millionen Barrel auf 442,9 Millionen Barrel gestiegen. Am Markt war ein deutlich stärkerer Zuwachs um 3,2 Millionen Barrel erwartet worden.
Darüber hinaus wird die Preiserholung am Ölmarkt mit der Spekulation auf eine Stabilisierung der Nachfrage nach Rohöl in China begründet. Marktbeobachter verwiesen auf die Bemühungen der chinesischen Regierung, die Coronavirus-Krise in den Griff zu bekommen. Die Zahl der neuen Infektionen mit der neuartigen Lungenkrankheit war in den vergangenen Tagen deutlich gesunken.
Um die wirtschaftlichen Folgen der Virus-Krise abzufedern, hat die chinesische Zentralbank ihre Geldpolitik etwas gelockert. Der Staat greift darüber hinaus mit gezielten Finanzhilfen ein. Nach Einschätzung des Rohstoffexperten Carsten Fritsch von der Commerzbank wächst am Ölmarkt die Hoffnung, dass die virusbedingte Bremswirkung auf die chinesische Ölnachfrage demnächst nachlassen könnte. (dpa-AFX)
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