Da der Fonds inzwischen vor Ablauf seiner maximal möglichen gesetzlichen Schonfrist steht, kann Morgan Stanley nicht weiter auf Zeit spielen. Das Unternehmen sieht deshalb keine Alternative, als den P2 Value aufzulösen. Eine andere Entscheidung sei insbesondere wegen der gebotenen Gleichbehandlung aller Anleger nicht möglich gewesen, so Morgan Stanley.
Bis zum 30. September 2013 sollen die 34 Immobilien des Fondsportfolios zu „angemessenen Bedingungen“ verkauft werden und Anleger – sofern die Liquidität dafür ausreicht – mindestens halbjährlich Auszahlungen erhalten.
Die Branche der offenen Immobilienfonds kassiert damit einen weiteren Schicksalsschlag. Seit Oktober 2008 führten Liquiditätsengpässe bei mehr als einem Dutzend Fonds zu Aussetzungen der Anteilsrücknahmen. Zeitweise war dadurch über ein Drittel der verwalteten Anlegergelder unter Arrest gestellt. Zwischenzeitlich schien es, als könne sich die Assetklasse im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs wieder berappeln. Doch dann sorgten die Regulierungspläne von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) im Frühjahr 2010 für einen neuen Schock.
Nachdem verunsicherte Anleger mit Mittelabzügen in Milliardenhöhe reagierten, schlossen etliche Fonds erneut die Pforten. So waren im August schon wieder zehn Produkte mit einem verwalteten Gesamtvermögen von mehr als 25 Milliarden Euro geschlossen. In den letzten Wochen spitzte sich die Lage weiter zu. Ende September legte Allianz Global Investors einen Immobiliendachfonds auf Eis, wenig später sperrte die UBS ihren 3 Sector Real Estate Europe (ehemals „UBS 3 Kontinente Immobilien“) zum wiederholten Male zu.
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