Trotz anhaltender Turbulenzen haben die Anleger den offenen Immobilienfonds im Jahr 2011 per Saldo 1,2 Milliarden Euro anvertraut. Das geht aus der aktuell veröffentlichten Jahresstatistik des BVI Bundesverbands Investment und Asset Management hervor.
Damit führen sie die Absatzliste unter den Publikumsfonds an, so der BVI. Das von den offenen Immobilienfonds (OIFs) verwaltete Vermögen lag zum 31. Dezember 2011 bei insgesamt 85,2 Milliarden Euro.
In den vergangenen Jahren hat die Assetklasse vor allem durch Fondsschließungen von sich reden gemacht. Zahlreiche Fonds mussten zeitweise eingefroren werden, sechs Produkte gingen sogar in die Abwicklung. Der Grund: Da Immobilien sich nicht kurzfristig veräußern lassen, geraten die Fonds in Liquiditätsnöte, sobald viele Anleger auf einmal ihre Fondsanteile zurückgeben wollen. Zudem hatten auch institutionelle Investoren in großem Umfang Kapital in den Fonds geparkt, das sie teilweise kurzfristig wieder abzogen. Derzeit sind noch zwei große Traditionsfonds eingefroren, der CS Euroreal und der SEB Immoinvest. Sie erreichen die maximale Schließungsdauer im Mai dieses Jahres.
Ab Januar 2013 gelten zudem neue Regeln für die offenen Immobilienfonds, von denen sich der BVI eine nachhaltige Stabilisierung der Anlageklasse erhofft. Das Anlegerschutzgesetz sieht vor, dass die Fondssparer Gelder ab dem Jahr 2013 nur noch mit einer Kündigungsfrist von zwölf Monaten abziehen dürfen. Für Neuanlagen ist zudem eine Haltefrist von zwei Jahren vorgesehen. Damit werden die Fonds zu einem Investment, bei dem sich die Anleger für mindestens zwei Jahre binden müssen. Dies dürfte sie für institutionelle Investoren unattraktiv machen. Allerdings enthält das Gesetz eine wichtige Ausnahme, mit der die Fonds für den durchschnittlichen Sparer täglich handelbar bleiben sollen: Private Anleger dürfen unabhängig von der Kündigungs- und Haltefrist pro Halbjahr bis zu 30.000 Euro aus einem Fonds abziehen. (bk)
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