Die Anlageklasse der offenen Immobilienfonds hängt an ihren Marktführern. Wie eine aktuelle Studie des Analysehauses Kommalpha zeigt, ziehen die Flaggschiff-Fonds der großen Anbieter Union Investment, Deka, Commerz Real und SEB weiter Anlegergelder an, obwohl die Branche durch Liquiditätsengpässe unter Regulierungsdruck steht.
Die Untersuchung mache klar, dass die schlechte Stimmung bei Weitem nicht alle Anbieter des Segments betreffe, so Kommalpha. Ganz im Gegenteil habe die Assetklasse das erste Halbjahr 2010 allen Unkenrufen zum Trotz erstaunlich gut bewältigt. Mit einem Nettomittelzufluss von rund 2,1 Milliarden Euro per 30. Juni 2010 liegen die offenen Immobilienfonds in der Gunst der Investoren – nach Misch- und Rentenfonds – auf Platz drei der Publikumsfonds – noch vor Aktienfonds.
Der Blick hinter die Kulissen dieser Entwicklung zeige jedoch, so Kommalpha, dass die insgesamt positive Entwicklung des Sektors lange nicht von allen Gesellschaften getragen werde. So steuerten die vier derzeit größten Anbietergruppen, Union Investment Real Estate, Deka Immobilien, Commerz Real und SEB Investment zusammen mehr als 50 Prozent des Gesamtvolumens offener Immobilienfonds bei. Die restlichen 14 Anbieter müssen sich mit der anderen Hälfte des Kuchens begnügen.
Im ersten Halbjahr 2010 sammelten die vier Marktführer der Studie nach rund 1,7 Milliarden Euro ein und vereinigten damit rund 80 Prozent des Mittelaufkommens auf sich. In den vergangenen zwölf Monaten konnten die Top vier Nettozuflüsse von rund 4,4 Milliarden Euro verbuchen, ihre verwalteten Vermögen auf rund 48 Milliarden Euro ausbauen.
Die restlichen Akteure am Markt hatten dagegen vielfach mit Rückgängen oder Stagnation im Mittelaufkommen zu kämpfen und mussten zusammengenommen Mittelabflüsse von 2,3 Milliarden Euro hinnehmen. So ist der vier führenden Anbieter binnen Jahresfrist von 50 auf 55 Prozent geklettert. (hb)
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