Die beiden Autoren bezeichnen sich darin als Anhänger der Provisions- und der Honorarberatung. Ein vollständiger Systemwechsel von der freien Wahl zwischen Honorar und Provision hin zum Zwang zur Honorarberatung sei eine Entmündigung der Verbraucher. „Die Abschaffung der freien Entscheidung für eine Beratung und den Verkauf auf Provisionsbasis bringt gravierende, bereits vielfach an anderer Stelle vorgetragene Kollateralschäden mit sich – und sie ist überflüssig“, schreiben sie.
Die in den letzten Jahren entstandenen DIN-Normen für eine unternehmensübergreifende, objektive und neutrale Finanzanalyse von Privathaushalten und zur Risikoprofilierung von Privatanlegern seien bestens geeignet, Fehlanreize und Interessenskonflikte weitestgehend aus der Finanzberatung zu eliminieren. „Wir appellieren daher an Sie, den Schulterschluss aller beratend Tätigen zu suchen und auf Ihre Mitgliedsunternehmen sowie auf Ihre Mitarbeitenden und Anbindungen einzuwirken, dass sie sich durch die aktive Umsetzung der vorhandenen DIN-Normen für Verlässlichkeit und konsequente Kundenorientierung und damit gegen Fehlanreize in der Finanzberatung positionieren und so ein starkes und positives Signal gegen die Sinnhaftigkeit eines Provisionsverbotes setzen“, so die Autoren.
Die aktuelle Situation sei für die Finanzbranche und die Finanzberatungskunden gleichermaßen bedrohlich. „Und auch wenn es jetzt ohne die von uns postulierte Umsetzung der DIN-Normen für die Finanzberatung gelingen sollte, das Provisionsverbot von der politischen Agenda zu nehmen – es wird wiederkommen, solange wir als Branche das Übel nicht an der Wurzel packen.“