Cash. sprach mit Ingo Hartlief, Sprecher der Geschäftsführung der Swiss Life KVG, über die Perspektiven des Marktes für offene Immobilienpublikumsfonds und den neu aufgelegten Fonds der KVG.
Cash.: In den vergangenen Jahren wurde der Markt für offene Immobilienfonds dramatisch durchgeschüttelt und nicht wenige Fonds mussten letztendlich ihre Pforten schließen und wurden abgewickelt. Warum benötigt der Markt jetzt einen weiteren offenen Immobilienfonds?
Hartlief: Die seit Jahren andauernde Niedrigzinspolitik hat sich so weit zugespitzt, dass es viele festverzinsliche risikoarme Anlageformen aktuell nicht einmal mehr schaffen, die Inflationsrate auszugleichen. Es kommt zur Vernichtung von Sparvermögen. Deshalb ist der Bedarf für eine Geldanlage mit kalkulierbaren Renditen auf der Basis von Immobiliensachwerten enorm. Und seitdem der Gesetzgeber für die offenen Immobilienpublikumsfonds mit der großen Reform im Jahr 2013 Schutzbestimmungen über Kündigungs- und Wartefristen eingeführt hat, zählt diese Fondsgattung völlig zu Recht wieder zu den sichersten Anlageformen in Europa. Seit einigen Jahren erleben sie einen regelrechten Höhenflug. Allein im letzten Jahr flossen den Publikumsfonds über vier Milliarden Euro an frischen Anlegergeldern zu. Das ist der höchste Absatz seit 2007.
Anfang 2017 hat Swiss Life Asset Managers über die KVG den ersten offenen Immobilienfonds für deutsche Privatanleger aufgelegt. Bringt dieser Neues für private Anleger?
Es ist, wenn Sie so wollen, der erste offene Immobilienpublikumsfonds der fünften Generation. Mit dem Fonds greifen wir die langfristigen Megatrends unserer Zeit auf. Dazu zählt vor allem die demografische Entwicklung. Die Menschen werden immer älter, und in der Folge ist der Bedarf an Gesundheitsimmobilien bereits enorm gestiegen und steigt weiter. Auch die Nachfrage nach Wohnimmobilien wird durch die positive Bevölkerungsprognose der nachgefragten Wohnungsmärkte gestärkt.
Was unterscheidet den Fonds von seinen Wettbewerbern?
Der Fonds unterscheidet sich durch seine differenzierte Anlagestrategie über mehrere und neue Nutzungsarten. 50 Prozent der Anlegergelder werden in Wohn- und Gesundheitsimmobilien investiert, während die andere Hälfte in den Erwerb von Büro- und Einzelhandelsimmobilien fließt. Schaut man sich die traditionellen offenen Immobilienpublikumsfonds an, machen letztgenannte Objekte häufig 90 Prozent des Bestandes aus, wodurch eine effiziente Diversifikation unterbleibt.
Lesen Sie das komplette Interview in der aktuellen Cash.-Ausgabe 5/2017.
Interview: Frank O. Milewski
Foto: Dirk Beichert
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