Die französische Fondsgesellschaft Carmignac Gestion hat sich zu Beginn des Jahres 2012 für eine offensive Positionierung entschieden. Didier Saint-Georges, Mitglied des Investment-Komitees bei Carmignac Gestion, äußert sich zum aktuellen Konjunkturausblick sowie zur Anlagestrategie für das erste Quartal 2012.
Ein Umfeld mit einer freundlicheren chinesischen Geldpolitik, in dem sich die amerikanische Politik scheinbar dafür entschieden hat, jegliche Blockade angesichts der im November bevorstehenden Wahlen zu vermeiden, sowie eine deutliche Verbesserung der Liquiditätslage in Europa durch die Vergabe von Krediten mit drei Jahren Laufzeit haben dazu geführt, dass wir uns zu Beginn des Jahres 2012 für eine offensivere Positionierung entschieden haben.
Diese deutlichen Verbesserungen sind in der Lage, die Aktienmarktbewertungen wieder auf ihr Gleichgewichtsniveau steigen zu lassen, und haben dazu geführt, dass wir unser Aktienexposure in unserem gesamten Fondsmanagement erhöht haben. Erstens glauben wir, dass China – zumindest relativ gesehen – seinen Börsenrückstand dank seines eingeschlagenen geldpolitischen Kurswechsels wieder aufholen wird.
Und zweitens wird die unvermeidbare Rolle der EZB als Kreditgeber in letzter Instanz den Rückgang des Euro, der seit letztem Sommer zu beobachten ist, noch verstärken. Diese letzte Überzeugung ermöglicht uns, bereits auf die Renditeaussichten der gröβtenteils in Fremdwährungen getätigten Anlagen zu vertrauen, noch bevor sich die deutlichere Änderung der Vorgehensweise der EZB überhaupt positiv auf das Vertrauen an den Aktienmärkten ausgewirkt hat.
Das Thema der Anhebung des Lebensstandards in den Schwellenländern wurde noch verstärkt und sein Anteil an den Vermögenswerten von Carmignac Investissement von 34 Prozent auf 37,3 Prozent erhöht. Wir glauben, dass die Risikoaversion, unter der die Schwellenmärkte im Jahr 2011 zu leiden hatten, eine sehr attraktive Chance geschaffen hat. Daher haben wir unseren Bestand an Gome Electrical mehr als verdoppelt. Es handelt sich um ein Vertriebsunternehmen, das sich mitten im Umschwung befindet und von der Dynamik des Konsums und der Entwicklung des sozialen Wohnungsbaus in China profitieren kann.
Überdies haben wir den Bier- und Limonadenhersteller Ambev hinzugefügt, der in ganz Amerika Marktführer ist. Unser Engagement in China wurde auch über das amerikanische Unternehmen Yum! Brands verstärkt, das eine sich beachtlich entwickelnde Schnellrestaurant-Kette betreibt, sowie durch Zukäufe bei Mead Johnson, dem Marktführer im Bereich Säuglingsnahrung (60 Prozent des Umsatzes in Schwellenländern).