Für Franz Seitz von der Technischen Hochschule in Weiden und seine beiden Koautoren ist der Zusammenhang zwischen dem Bargeldumlauf und der Schattenwirtschaft schwächer ausgeprägt als oftmals dargestellt. Seitz präsentierte entsprechende Schätzungen für den Euroraum.
Dabei zeigte sich ein stärkerer Zusammenhang in kleineren Mitgliedsländern, wobei vor allem kleinere Stückelungen für illegale Aktivitäten genutzt werden – nicht aber die hohen Banknotenwerte.
Forderung: Grenzen für Barzahlung
Nikolaus Bartzsch und Matthias Uhl vom Zentralbereich Bargeld gemeinsam mit Professor Schneider von der Johannes Kepler Universität Linz hatten für Deutschland untersucht, inwieweit die umlaufenden Banknoten hierzulande für illegale Zwecke genutzt werden. Die Kernbotschaft der Autoren: einfache Schlussfolgerungen zu dem Zusammenhang zwischen Bargeldnachfrage und Schattenwirtschaft sind nicht angebracht.
So sollte der Umlauf hoher Banknoten nicht direkt als Indiz einer umfangreichen illegalen Bargeldverwendung gesehen werden, da diese Banknoten auch für legale Zahlungen und als Wertaufbewahrungsmittel genutzt werden.
Um kriminelle Aktivitäten einzudämmen, werden auch immer wieder Grenzen für Bargeldzahlungen gefordert. In Italien etwa gibt es seit mehreren Jahren eine solche Obergrenze. Das hat dort zwar zu einem Rückgang der Nachfrage nach hohen Banknotenwerten geführt, ein Effekt auf die Steuereinnahmen Italiens sei jedoch empirisch nicht eindeutig nachweisbar, wie Edoardo Rainone von der Banca d’Italia darlegte.
Gastland: die Niederlande
In den Niederlanden nehmen Zahlungen mit Karten und Mobiltelefonen einen weitaus höheren Anteil am Zahlungsvolumen an der Ladenkasse ein als in Deutschland.
In einem von der niederländischen Zentralbank (DNB) moderierten Beitrag zeigten Mitarbeiter der DNB innovative Möglichkeiten, die Falschgelderkennung zu verbessern, das Design von Noten und Münzen attraktiver zu gestalten und die Nachhaltigkeit im Bargeldkreislauf stärker zu berücksichtigen.
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