Das erste Quartal 2016 war zum Leidwesen der meisten Trader und Investoren von Volatilität und Unsicherheit geprägt. Im Januar zogen die Ölpreise die globalen Aktien- und Kreditmärkte mit in den Abgrund.
Gastkommentar von Ole Hansen, Saxo Bank.
Dies habe dazu geführt, dass aus vier erwarteten Zinserhöhungsschritten der US-Notenbank, dieses Jahr wahrscheinlich nur einer stattfinden wird. Im weiteren Verlauf des Quartals sei es allerdings ebenso Öl mit einer Rallye von 40 Prozent gewesen, das mit Unterstützung des Federal Open Market Committees für eine Erholung der Märkte verantwortlich war. Der Großteil dieses Aufwärtstrends gehe allerdings auf Shortpositionen zurück. „Trotz einer positiven Preisentwicklung sind die Fundamentaldaten nicht stark genug, um eine nachhaltige Erholung zu stützen. Aus diesem Grund ist für das zweite Quartal mit einigen Seitwärtsbewegungen zu rechnen“, sagt Hansen.
„Nach einem Zwölf-Jahres-Tief im Januar konnte Öl eine starke Erholung verzeichnen. Grund war eine Kombination aus mündlichen Interventionen von unter Druck geratenen Ölproduzenten und Anzeichen, dass die USA ihre Förderung wieder drosseln werden“, sagt Hansen. Unterdessen blieben die globalen Ölreserven auf einem historischen Höchststand. In den USA sei ein solcher Lagerbestand zuletzt während der „Großen Depression“ vor 80 Jahren zu beobachten gewesen.
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„Die Überversorgung bleibt für alle Investoren eine Herausforderung, die langfristig von der Preiserholung in den kommenden Jahren profitieren wollen“, sagt Hansen. „Die Ölpreise werden sich wieder erholen, aber der Weg dorthin bleibt steinig. Zu Beginn des zweiten Quartals halten wir fest, dass eine Bodenbildung bei Öl erreicht wurde. Eine Erholung könnte aber noch Monate entfernt sein“, sagt Hansen abschließend.
Ole Hansen ist Rohstoffstratege bei der Saxo Bank, Dänemark
Foto: Saxo Bank