Der digitale US-Krankenversicherer Oscar Health profitiert von einer Finanzspritze in Milliardenhöhe. Wie das US-Onlinemagazin Forbes berichtete, konnte das Start-up bei der jüngsten Finanzierungsrunde unter anderem Kapital von der amerikanischen Fondsgesellschaft Fidelity sowie Google Capital einsammeln.
Durch den jüngsten Geldzufluss steigt die Bewertung von Oscar Health laut des Medienberichts auf 2,7 Milliarden US-Dollar.
„Wir greifen nach einem der größten Märkte in den USA, der 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmacht. Wir haben das Kapital, die Marke und die Technologie um die Branche radikal zu verändern“, erklärte Oscar-Mitbegründer Josh Kushner.
Was plant Google?
Google Capital beteiligte sich bereits im September letzten Jahres an dem New Yorker Unternehmen. Das erneute finanzielle Engagement von Google fällt fast zeitgleich mit einem anderen Ereignis zusammen: Der Einstellung seines Kfz-Vergleichsportals Google Compare.
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Sowohl die Branche als auch die Medien rätseln derzeit darüber, wie der Internetriese künftig im Versicherungsmarkt agieren wird und welche Folgen dies für die Anbieter in Deutschland hätte. So kam das „Manager Magazin“ nach der Einstellung von Google Compare zu dem Schluss, dass die Versicherungsbranche „aufatmen“ dürfte, da es danach aussehe, dass Google sich künftig „eher als Geschäftspartner denn als Angreifer der Assekuranz und Finanzdienstleister versteht“.
„Keine Entwarnung für die Branche“
Oliver Pradetto, Geschäftsführer des Maklerpools blau direkt, meint hingegen: „Google setzt auf neue Ansätze. Diese müssen zunächst ausprobiert werden und genau das läuft gerade. Auch bei uns.“ Von Entwarnung für die hiesigen Anbieter könne daher keine Rede sein, so Pradetto. Es erscheine vielmehr so, dass Google seine Strategie geändert habe. (nl/lk)
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