Ostrum AM: „Tödliche Eskalation“ des Zollkriegs befürchtet – US-Aktienmarkt fällt weiter

Foto: PantherMedia/astrid208
Droht der Ausverkauf an der Wall Street?

Axel Botte, Chefstratege des französischen Investmenthauses Ostrum Asset Management, befürchtet eine „tödliche Eskalation“ im Zuge der von US-Präsident Trump verfolgten Zollpolitik. Es scheine, als hätte die US-Regierung aus den Erfahrungen nach COVID wenig über die entscheidende Bedeutung der Zuverlässigkeit der Lieferkette gelernt.

Die Einführung von Zöllen auf Stahl und Aluminium hat die Aktienmärkte erneut unter Druck gesetzt. Das Verbrauchervertrauen ist laut einer Umfrage der University of Michigan im März eingebrochen. Die Inflationserwartungen sind auf ihrem höchsten Stand (4,9 % für ein Jahr). Der Rückgang der VPI-Inflation (2,8 % im Februar) wird auf sinkende Flugpreise und Freizeitkosten zurückgeführt, die auf die Vorsicht der Verbraucher zurückzuführen sind.

Die Nettokapitalflüsse in den europäischen Aktienmarkt haben seit Jahresbeginn deutlich zugenommen. Dies ging mit einem starken Rückgang der Nettokapitalflüsse in den US-Aktienmarkt einher. Dies spiegelt die Bedenken der Anleger hinsichtlich des amerikanischen Wachstums wider, das durch die Folgen steigender Zölle, Stellenkürzungen im öffentlichen Sektor und eine Verschiebung der Einwanderungspolitik bedroht ist.

Auf den Anleihemärkten stabilisieren sich die Renditen nach dem Absturz der Bundesanleihen auf rund 2,90 % in der vergangenen Woche auf diesem hohen Niveau. Die Zinsstrukturkurve wird weiterhin steiler, insbesondere im 10- bis 30-Jahres-Segment, ohne dass dies vorerst negative Auswirkungen auf die Spreads der Staatsanleihen hat.

Auf dem Kreditmarkt hingegen scheinen die Teilnehmer selektiver zu werden. Die Spreads bei Euro-Investment-Grade-Anleihen weiteten sich im Wochenverlauf um etwa 5 Basispunkte aus. Die Konkurrenz durch hohe Zinssätze führt trotz der Stabilisierung des Bundes bei etwa 2,90 % zu ersten Spannungen bei den Kreditspreads, insbesondere im Hochzinssektor.“

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