Die Kölner OVB will im nächsten Jahr an die Börse. Das sagte OVB-Vorstandsvorsitzender Michael Frahnert gegenüber der Tageszeitung ?Die Welt?. „Die derzeitigen Planungen laufen auf Mai oder Juni 2006 hinaus“, so Frahnert. Der Erlös aus dem Börsengang soll demnach vor allem in die Expansion in Osteuropa fließen.
Die Ukraine und die baltischen Staaten würden ganz oben auf der Liste stehen, heißt es weiter. In den vergangenen Jahren war Frahnert maßgeblich an der europaweiten Expansion, insbesondere nach Osteuropa, verantwortlich. So ist die OVB neben Deutschland in zwölf europäischen Ländern vertreten. In Polen, Tschechien und der Slowakei ist das Unternehmen nach eigenen Angaben Marktführer.
Mit dem Börsengang verknüpft ist eine Kapitalerhöhung. Die bisherigen Anteilseigner Deutscher Ring (70 Prozent), Signal Iduna (15 Prozent) und Volksfürsorge (15 Prozent) sollen keine nennenswerten Anteile abgeben. „Wir streben einen Streubesitzanteil von 30 Prozent an“, sagte Frahnert gegenüber der Welt. Der Deutsche Ring bleibe mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent Mehrheitsaktionär.
Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 180 Millionen Euro und einen Jahresüberschuss von 12,2 Millionen Euro. Der Auslandsanteil am Umsatz macht dabei 40 Prozent aus. Frahnert rechnet mit einem schnelleren Wachstum in Mittel- und Osteuropa als in Deutschland.
Für dieses Jahr erwartet Frahnert wegen des Wegfalls des Steuerprivilegs bei Lebensversicherungen kein Umsatzwachstum in Deutschland. Frahnert im Gespräch mit der Welt: „Noch liegen wir im Deutschlandgeschäft rund drei Prozent über dem Vorjahr, doch dies wird sich bis Jahresende vermutlich ausgleichen.“
Bei den Auslandsgesellschaften geht er demnach von einem deutlichen Umsatzanstieg aus, so dass unter dem Strich ein Gewinnzuwachs im zweistelligen Prozentbereich möglich sei. Einen Sprung nach vorn will OVB bei den Mitarbeitern machen. Da viele in diesem Jahr mit der Ausbildung fertig würden, steige die Zahl der lizenzierten Mitarbeiter auf 4.500 bis 5.000.