OVB-Vertriebsprovisionen schmelzen um ein Viertel

Der Kölner Finanzvertrieb OVB hat in den ersten neun Monaten 2009 Gesamtvertriebsprovisionen in Höhe von 147,4 Millionen Euro erzielt und liegt damit um fast ein Viertel unter dem Vorjahresvergleichswert von 194,6 Millionen Euro. Während sich das Geschäft im Heimatmarkt vergleichsweise robust entwickelte, ließ die Nummer Fünf der aktuellen Cash.-Hitliste der Finanzvertriebe vor allem in Mittel- und Osteuropa Federn.

geldschmilztIn der vom globalen wirtschaftlichen Abschwung besonders betroffenen Region brachen die Vertriebsprovisionen gegenüber dem Vorjahr um 34 Prozent auf 62,1 Millionen Euro ein. Dagegen fiel der Rückgang in Deutschland mit 9,3 Prozent auf 55,2 Millionen Euro noch relativ moderat aus.

Bei den Beratern konnte das Unternehmen hierzulande trotz des Negativtrends zulegen: Ende des dritten Quartals beschäftigte OVB laut eigenen Angaben 1.335, zwölf Monate vorher 1.252. Europaweit verringerte sich die Beraterzahl allerdings um 251 auf 4.715 Außendienstmitarbeiter.

Deutlich zusammengeschmolzen ist auch das operative Ergebnis (Ebit): Vor Steuern und Zinsen erwirtschaftete der Konzern 9,3 Millionen Euro, nach 22,3 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

„Unsere Ertragslage stellt uns momentan nicht zufrieden. Es ist aber unsere Erwartung, mit einer Umsatzausweitung nach dieser temporären Schwächephase die Ergebnissituation wieder nachhaltig zu verbessern“, kommentierte Oskar Heitz, OVB-Vorstand Finanzen und Verwaltung, die Zahlen. Erreicht werden solle dies mit „deutlichen Kosteneinsparungen“.

Die insgesamt in 14 Ländern aktive Gesellschaft konnte die Zahl der betreuten Kunden im Zwölf-Monats-Vergleich um drei Prozent 2,791 ausbauen. Im Bereich der langfristigen Vorsorgeprodukte setzte die OVB-Kundschaft  vor allem auf fondsgebundene Lösungen, auf die in den ersten drei Quartalen des Jahres 56 Prozent des Absatzes entfielen.

Vorstandschef Kempchen bekräftigt Gewinnziele

„In den verbleibenden Monaten des laufenden Geschäftsjahres erwarten wir im Vorsorgebereich ein anziehendes Jahresendgeschäft“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Wilfried Kempchen den Ausblick für das Gesamtjahr.

Der Konzern rechne für 2009 mit einer Entwicklung im Rahmen seiner bisherigen Erwartungen. Das würde Gesamtvertriebsprovisionen zwischen 190 und 200 Millionen Euro bedeuten. „Ebenso halten wir an dem ambitionierten Ziel fest, ein Ebit im Bereich von zehn Millionen Euro zu erreichen“, so Kempchen weiter.

Allerdings hatte der Finanzdienstleister seine ursprünglichen Ziele bereits im Juli kassiert. Ursprünglich wollte OVB in diesem Jahr Provisionen in Höhe von 246 Millionen Euro und ein Ebit von 29 Millionen Euro einfahren. (hb)

Foto: Shutterstock

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