Nach einem neuen Bericht der Insolvenzverwalter von Gesellschaften des Container-Anbieters P&R wurden weitere Vermögenswerte gesichert. Die Eröffnung der regulären Insolvenzverfahren wird nun „gegen Ende Juli“ erwartet. Anleger werden weiterhin vor Alleingängen gewarnt. Eigentums-Zertifikate ändern nichts.
Das geht aus dem neuesten Bericht der vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé und Dr. Philip Heinke von der Kanzlei Jaffé Rechtsanwälte Insolvenzverwalter hervor. Demnach konnte ein Pfandrecht auf die Anteile an der nicht insolventen Schweizer P&R Gruppen-Gesellschaft zu Gunsten der deutschen Container-Verwaltungsgesellschaften erwirkt werden. „Damit ist sichergestellt, dass das dort vorhandene Vermögen im Ergebnis den Anlegern zu Gute kommen wird“, so der Bericht.
Auch sei für die Blue Sky Ltd., eine Beteiligungsgesellschaft der Schweizer P&R-Gesellschaft und ein wichtiger Partner der P&R-Gruppe, mit der rund ein Drittel der gesamten Leasingeinnahmen erzielt werden, ein neuer „Director“ bestellt worden, der die Belange der P&R dort vertreten kann. Er trete an die Stelle von P&R-Gründer Heinz Roth, der sich damit weiter aus den Geschäften zurückziehe. Die Eintragung werde in Kürze erfolgen.
Aufgrund der vertraglichen und historisch gewachsenen Strukturen werden die Einnahmen aus der Container-Vermietung an Leasing- und Transportgesellschaften wie Blue Sky zunächst in der Schweizer Gesellschaft erzielt, so der Bericht.
„Einnahmen reichen bei weitem nicht aus“
Die Einnahmen reichen demnach „bei weitem nicht aus“, um die gegen die deutschen Gesellschaften gerichteten Ansprüche der Anleger zu decken. Durch die vorgenommenen und weiter geplante Sicherungsmaßnahmen sollen diese Einnahmen deutschen P&R Gesellschaften zu Gute kommen und in den deutschen Insolvenzverfahren an die Anleger verteilt werden.
Vor kurzem wurde bereits ein Schweizer Wirtschaftsprüfer als Verwaltungsratspräsident bestellt, der die Geschäftsführung der Schweizer Gesellschaft kontrolliert. Heinz Roth habe dort keine Vertretungsbefugnisse mehr. Ziel sei es, die Ansprüche der deutschen Gesellschaften bestmöglich zu befriedigen, auch durch die Verwertung des eigenen Vermögens der Schweizer Gesellschaft.
Die Bestandsaufnahme und die Auswertung der vorhandenen Zahlen, Verträge und Unterlagen seien mittlerweile weit fortgeschritten, so dass die vorläufigen Insolvenzverwalter in Kürze ihre Gutachten zu den Insolvenzgründen an das Amtsgericht München übermitteln werden. „Aller Voraussicht können dann gegen Ende Juli die Insolvenzverfahren für die vier Container-Verwaltungsgesellschaften eröffnet werden“, kündigen sie an.