„Nur wenn es gelingt, die Mieteinnahmen aus den nahezu vollständig vermieteten Containern zu sichern und diese später zu verwerten, kann es zu einer substantiellen Verteilung an die Anleger kommen“, sagt Jaffé.
„Ein Zusammenbruch der Schweizer Gesellschaft würde den Anlegern nichts nützen und auch keinen Mehrwert für sie bringen. Bricht die Wertschöpfungskette, an deren Ende die Anleger der deutschen Gesellschaften stehen, zusammen, wird sich der Schaden der Anleger weiter vertiefen. Eine realistische Zugriffsmöglichkeit auf die Container bestünde dann nicht“, so der Insolvenzverwalter weiter.
Zwangsverwertung dann durch Dritte
Vielmehr würden die Container in diesem Fall möglicherweise außer Dienst gestellt und weltweit zur Abdeckung der enorm hohen Standkosten durch Dritte zwangsverwertet. „Für die Anleger würde dann nichts mehr übrig bleiben. Wir tun alles dafür, um den Schaden der Anleger so gering wie möglich zu halten, dies setzt aber voraus, dass sich die Beteiligten trotz der schwierigen Situation im eigenen wirtschaftlichen Interesse rational verhalten“, ergänzt Jaffé und bittet die Anleger erneut, Ruhe zu bewahren.
P&R war mit Abstand Marktführer für Container-Direktinvestments und betrieb das Geschäft seit über 40 Jahren. Von den vier deutschen P&R-Gesellschaften, die Container an Anleger verkauft hatten, meldeten drei im März und eine weitere sowie die Dach- und Verwaltungsgesellschaft Ende April 2018 Insolvenz an.
Die vierte Insolvenz sorgte auch deshalb für Aufmerksamkeit, weil deren Angebote der gesetzlichen Prospektpflicht unterlagen und die Finanzaufsicht BaFin die Prospekte noch bis in das Jahr 2018 hinein gebilligt hatte. Insgesamt sind von der P&R-Pleite rund 54.000 Anleger mit einem ursprünglichen Anlagevolumen in der Größenordnung von 3,5 Milliarden Euro betroffen. (sl)
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