Nach übereinstimmenden Medienberichten, unter anderem im Handelsblatt, wurde der Gründer der P&R-Unternehmensgruppe, Heinz R., festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Ihm wird demnach Anlagebetrug vorgeworfen.
Die Staatsanwaltschaft München I befürchtet Flucht- und Verdunkelungsgefahr, so die Berichte. Die deutschen P&R-Gesellschaften, die Container-Direktinvestments an Anleger verkauft haben, hatten im März und April diesen Jahres Insolvenz angemeldet.
Betroffen ist ein ursprüngliches Anlagevolumen von rund 3,5 Milliarden Euro. Nach den Feststellungen der Insolvenzverwalter sind jedoch rund eine Million von 1,6 Millionen Containern nicht vorhanden. Ein großer Teil des Anlegergeldes wurde demnach für die Auszahlung von Miet- und Rückkaufansprüchen früherer Anleger verwendet.
Österreichischer Staatsbürger
R. ist nach den Emissionsprospekten von P&R österreichischer Staatsbürger und wickelte seine geschäftlichen Aktivitäten zum großen Teil über eine P&R-Gesellschaft in der Schweiz ab. Beobachter waren insofern verwundert, dass er sich noch immer an seinem Wohnort in Grünwald bei München aufhielt.
R. ist zwar Gründer der P&R-Gruppe und galt stets als ihr Kopf im Hintergrund. Direkt in die Geschäftsführung der deutschen Gesellschaften eingebunden war er jedoch lediglich bis 2007 und – nach dem überraschenden Tod des langährigen Geschäftsführers Werner Feldkamp – nochmals ein knappes Jahr von Ende Juni 2016 bis Anfang Juni 2017.
Er war jedoch noch bis 2018 Direktor der P&R-Gesellschaft in der Schweiz, über die auch das Containermanagement für die deutschen Anleger lief beziehungsweise laufen sollte.