Um Liquidität für die für November 2010 geplante Wiedereröffnung des seit Oktober 2008 von der Anteilsrücknahme ausgesetzten Fonds zu schaffen, hat der P2 Value unterdessen vier Immobilien aus seinem Portfolio für insgesamt knapp 180 Millionen Euro verkauft.
Es handelt sich der Fondsgesellschaft zufolge um die Objekte Hardwareweg und Soesterberg in den Niederlanden sowie Arcueil in Paris und den Wohntower Draycott Park in Singapur. Die vier Verkäufe für insgesamt 179,7 Millionen Euro sollen nach Abzug der Kreditverbindlichkeiten sowie Kosten und Steuern einen Nettoerlös von insgesamt knapp 85 Millionen Euro einspielen. Nach eigenen Angaben liegen dem Fondsmanagement derzeit weitere Kaufangebote für andere Immobilien vor. Man befinde sich in Verhandlungen mit potenziellen Käufern.
Der P2 Value steht unter enormem Druck. Seit Schließung im Herbst 2008 ist das Fondsvermögen von 1,67 Milliarden Euro auf zuletzt 922,8 Millionen Euro geschmolzen. Morgan Stanley hat bereits weitere Nachbewertungen angekündigt. Indes ist der Preis der Fondsanteile alleine zwischen August und September 2010 um etwa 18 Prozent auf 29,83 Euro gefallen.
Das Unternehmen ist gesetzlich verpflichtet, den Fonds im November mindestens einen Tag lang für Mittelabzüge zu öffnen oder alternativ in die Abwicklung zu geben. Nachdem die Fondsanteile für zwei Jahre in Arrest genommen wurden, muss sich der P2 Value darauf einstellen, dass Anleger die Gelegenheit zur Flucht nutzen. Bei Morgan Stanley ist man deshalb bemüht, das Vertrauen in das Management zu stärken. Zuletzt wurde unter anderem der ehemalige HSH-Real-Estate-Chef Marc Weinstock verpflichtet, um den Fonds auf Kurs zu bringen. (hb)
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