Bürogebäude der französischen Hauptstadt üben derzeit einen besonderen Reiz auf deutsche Immobilien-Investoren aus: Beinahe zeitgleich teilen Commerz Grundbesitz (CGG), Wiesbaden, die Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds (Degi), Frankfurt/Main, und Union Investment Real Estate, Hamburg, Käufe von Objekten an der Seine mit.
So investiert die Immobiliengruppe CGG 260 Millionen Euro in die Pariser Büroprojektentwicklung Technôpole Bouygues Telecom. Verkäufer des im Süden von Paris gelegenen Gebäudes ist Bouygues Immobilier. Zum Bouygues-Konzern gehöre auch der künftige Mieter, die Bouygues Telecom, das drittgrößte Telekommunikationsunternehmen Frankreichs.
Das Unternehmen wolle als Alleinmieter dort seinen Unternehmenssitz etablieren und habe einen festen Mietvertrag für neun Jahre unterschrieben. Nach Fertigstellung Ende 2009 soll das Bürogebäude in das Vermögen des CGG-Fonds hausInvest europa übergehen, der über ein Fondsvolumen von rund 8,3 Milliarden Euro verfügt und somit einer der größten offenen Immobilienfonds Europas ist.
Der Degi ist in Paris ein Geschäft der besonderen Art geglückt: Für ihren Fonds Degi International tauschte das Unternehmen mit der Stadt Paris ein noch weitgehend leerstehendes Büro- und Geschäftsgebäude gegen ein vollvermietetes Verwaltungszentrum. Der Verkaufspreis für das Fondsobjekt liege bei 122,75 Millionen Euro, die Gesamtinvestitionskosten für den Neuzugang bei 142 Millionen Euro. Der Immobilientausch ? ein Novum in der Stadtgeschichte ? musste von der Pariser Stadtverordnetenversammlung genehmigt werden.
Der dritte frankophile Investor, die Union Investment Real Estate AG (vormals Difa), hat insgesamt 57,1 Millionen Euro für den Erwerb der Büroimmobilie Les Renardières in Paris-La Défense ausgegeben. Das Gebäude befindet sich im Portfolio des Difa-Fonds Nr. 1 und ist auf sechs Jahre an Calyon, den Investment-Banking-Arm der Crédit Agricole, vermietet.
Unterdessen hat das Unternehmen aus dem Difa-Fonds Nr. 1, der ab April unter dem Namen UniImmo: Deutschland firmiert, ein Paket aus fünf deutschen Einzelhandelsimmobilien an die britische Investorengruppe Numisma Group Ltd. verkauft. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart, erklärte Fabian Hellbusch, Sprecher von Union Investment Real Estate gegenüber cash-online.