Der Paritätische Wohlfahrtsverband hält die Stabilisierung des Rentenniveaus bei rund 50 Prozent für finanzierbar.
„Es ist nicht so, als würde Deutschland wirtschaftlich zusammenbrechen, nur wenn man das Rentenniveau stabilisiert – das ist Unfug“, sagte Verbandschef Ulrich Schneider am Donnerstag im „ZDF“-Morgenmagazin. Kosten würde das nicht einmal ein Prozent der Wirtschaftsleistung, so Schneider.
Schneider will gut verdienende Selbstständige in gesetzliche Rente einbeziehen
Derzeit liegt das Rentenniveau – das Verhältnis zwischen Arbeits- und Renteneinkommen – bei rund 48 Prozent. Unter 43 Prozent soll es laut politischer Vorgabe bis 2030 nicht fallen. Derzeit sind knapp 45 Prozent bis 2029 vorhergesagt.
Die aktuelle Diskussion dreht sich um die Frage, die Rente mit Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge bezahlbar zu halten – und Altersarmut von Niedrigverdienern zu verhindern. In einer Aktuellen Stunde beschäftigt sich am Donnerstag der Bundestag mit dem Thema.
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Schneider verwies auf die steigende Produktivität, etwa durch automatisierte Produktion. „Wir schaffen immer mehr Reichtum mit immer weniger Arbeit.“ Das Rentensystem sei deshalb auch mit weniger Beitragszahlern zu finanzieren. „Wir haben im Moment kein Problem zwischen Jung und Alt, sondern zwischen Arm und Reich.“ Schneider forderte zudem, auch gut verdienende Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen. (dpa-AFX)
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