Herr Dewayne, Ihre erste größere Geldanlage – erinnern Sie sich?
Dewayne: Meine erste größere Geldanlage waren Aktien von Mobilcom, als ich 21 Jahre alt war. Das war ein sehr gutes Investment, ich war damals bei der Zeichnung dabei (knapp 32 Euro) und aktiv am Neuen Markt unterwegs. Das war riskant, aber auch sehr lukrativ.
Worin investieren Sie heute und warum?
Dewayne: Ich bin sehr diversifiziert und breit aufgestellt. In meinen Portfolios befinden sich aktive und passive Fonds – ETFs beispielsweise – auf große Indizes (S&P 500, MSCI World), aktive Fonds in Themen- und Regionalfonds, in beiden Fällen aber auch mit Rohstoffen und Einzelaktien gemischt. Außerdem bin ich Immobilieneigentümer. Grundsätzlich bin ich ein sehr sicherheitsorientierter Typ, vor allem wenn es um die Altersvorsorge geht. Gleichzeitig bewerte ich aber die Wörter Risiko, Garantie und Sicherheit ganz anders als die meisten Menschen, die Sicherheit und Garantien miteinander verwechseln. Ich habe natürlich auch böse Pleiten beim Investieren erlebt: Als ich jünger war, habe ich ab und an auch die Börse zur Spekulation genutzt, beispielsweise auf eine Fusion von Deutscher Bank und Dresdner Bank. Ich habe Optionsscheine auf diese „Wette“ gehandelt und dabei tatsächlich mal einen Verlust von 40 Prozent auf diese Position erlitten.
Sie haben im vergangenen Jahr ein Buch mit dem Titel „Geld kann jeder & Du jetzt auch“ veröffentlicht. Welche Fähigkeiten sind denn besonders wichtig, damit man Geld „kann“?
Dewayne: Man braucht eine gewisse Finanz-Fitness. Die erwirbt man dadurch, dass man sich zunächst einmal in einen Selbstreflexionsprozess begibt und sich fragt: Wie stehe ich eigentlich zu Geld im allgemeinen, welche Glaubenssätze habe ich? Bin ich Geld gegenüber eher positiv oder eher skeptisch eingestellt? Anschließend startet man eine zweite Analysephase, in der es darum geht zu verstehen, was für ein Geldtyp man in Bezug auf sein Vermögen, seine Einnahmen und Ausgaben und seine Verbindlichkeiten ist. In meinem Buch habe ich dafür fünf Geldtypen kategorisiert, ähnlich wie bei einem Glückskleeblatt. Dann bildet man eine Art Saldo und analysiert, welcher Handlungsbedarf individuell besteht.
Bevor Sie Schauspieler wurden, haben Sie bis 2003 als Investmentbanker für die Deutsche Bank gearbeitet. Wie sehr haben Ihnen die Erfahrungen, die Sie in der Finanzbranche gesammelt haben, dabei geholfen, die Rolle des Liam Atwood, Head of Trading, in „Bad Banks“ zu spielen?
Dewayne: Meine Berufserfahrungen sind dafür perfekt gewesen. Ich muss keinen Investmentbanker darstellen, ich bin bzw. war es einfach. Deswegen habe ich neben der Erfolgsserie weitere Projekte mit meiner Expertise unterstützt, die im Bankenumfeld angesiedelt sind. Ich habe auch zwei Produktionen mit meinem Finanzwissen beraten. Das ist im Showbiz meine sehr lukrative Nische. Es werden ja immer mehr Serien und Filme in diesem Kontext gedreht, „Bad Banks“ hat da die Tür aufgestoßen.
Das Gespräch führte Kim Brodtmann, Cash.