Pensionsrückstellungen: Mittelstand immer stärker belastet

Laut der Analyse von Atradius sind Unternehmen aus der Finanz-, Elektro- und Lebensmittelbranche durchschnittlich am stärksten betroffen, da der Anteil der Pensionsrückstellungen an der Bilanzsumme hier verhältnismäßig hoch ist.

Innerhalb einzelner Branchen seien jedoch teilweise auch große Unterschiede festzustellen. „Große Konzerne trifft die Entwicklung bei ihren Vorsorgeversprechen meistens nicht so hart, unter anderem weil sie in der Regel über genügend finanzielle Reserven und einen besseren Zugang zum Kapitalmarkt verfügen,“ erläutert Karrenberg.

Aufgrund der schlechteren Eigenkapitalquote bestehe darüber hinaus das Risiko, dass bei Abnehmern die Finanzierungskosten bei der Aufnahme von Krediten steigen könnte.

Situation entspannt sich vorerst nicht

So können notwendige Investitionen verhindert und die Zukunftsfähigkeit des Abnehmers langfristig geschädigt werden. Karrenberg sagt: „Wir werden die weitere Zinsentwicklung sehr genau beobachten und auch die betroffenen Branchen im Blick behalten.“

Ein insgesamt gesundes Unternehmen werde nicht allein durch seine Pensionsrückstellungen zu einem Risikoabnehmer. Trotzdem sei es ratsam, sich Abnehmer gut anzuschauen und sich darüber zu informieren, ob und wann es zu größeren Auszahlungen kommt, da dies die Zahlungsfähigkeit massiv beeinträchtigen könne.

Eine Entspannung der Situation wird sich laut Atradius erst zeitverzögert einstellen, wenn sich die steigenden Zinssätze spürbar in den Rechnungszinssätzen nach dem HGB niederschlagen. (bm)

Foto: Shutterstock

 

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