Die Wertentwicklungen in den 1A-Bürostandorten der fünf deutschen Immobilienhochburgen München, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und Berlin haben im vierten Quartal 2010 ihren Aufwärtstrend fortgesetzt.
Der Victor-Prime-Office-Index des Immobiliendienstleisters Jones Lang LaSalle (JLL) verzeichnete von Oktober bis Dezember 2010 ein Plus von 2,6 Prozent auf 108,7 Punkte.
Damit lag der Zuwachs in der zweiten Jahreshälfte mit 5,5 Prozent deutlich höher als in den ersten sechs Monaten. Auf Basis einer im Jahresverlauf durchweg positiven Wertveränderung legte der Indikator 2010 um insgesamt 7,6 Prozent zu, was JLL als erfreulich starkes Performancewachstum bewertet.
„Obwohl die Transaktionen im Markt insbesondere im Core-Bereich stattgefunden haben, ist abzusehen, dass so genannte ‚Alpha Returns‘ in den Spitzenlagen künftig nur beim Ankauf von ‚Core +‘ und ‚Value-Added‘-Produkten erzielbar sind“, so Andrew M. Groom, Leiter Valuation & Transaction Advisory bei JLL Deutschland.
Darüber hinaus sei es zunehmend unwahrscheinlich, dass weitere Kapitalwertzuwächse über starke Renditekompressionen zu erzielen sein werden, da die historischen und langfristigen Spitzenrenditen für Topobjekte schon nahezu erreicht seien. „Ein weiterer leichter Rückgang in 2011 ist allerdings nicht gänzlich auszuschließen“, so Groom.
„Die Kapitalwerte steigen künftig eher durch Mietpreiszunahmen bei Objekten in sehr guten Lagen, die aber nicht Core-Objekte im engeren Sinn sein müssen.“ Trotzdem sei im abgelaufenen Quartal deutlich zu erkennen gewesen, dass aufgrund des gestiegenen risikolosen Zinssatzes und fallender Immobilienrenditen der von Investoren erwartete Risikoaufschlag auf Immobilieninvestments deutlich gesunken sei. Damit wurde der Anreiz, nur Core-Produkte zu erwerben, abgeschwächt, erklärt JLL-Experte Groom. (hb)
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